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Weihnachten mit Corona

Michelle Hunziker: «Wir sind im Krieg»

Aurora hats erwischt. Die älteste Tochter von Michelle Hunziker ist an Covid-19 erkrankt. «La Belle Michelle» über Corona-Sorgen, Weihnachten mit ihrer Familie und ihr plüschiges Comeback im deutschen Fernsehen.

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Michelle Hunziker, 2020

Greift gern zum Mikrofon: «Singen gehört zu einer Unterhaltungssendung und zu mir als Moderatorin dazu.»

SAT.1/Julian Essink

Michelle Hunziker, unser letztes Interview mussten Sie kurzfristig absagen. Wegen des positiven Corona-Tests Ihrer Tochter Aurora?
Ja, es tut mir wirklich leid. In diesem Moment musste ich für Aurora da sein. Sie hat mich als Mamma in ihrer Nähe gebraucht. Hinzu kommt das Homeschooling von Celeste und Sole, das ich auch noch koordiniere.

Wie gehts Ihrer Tochter jetzt?
Sie hatte zu Beginn mit sehr starken Beschwerden zu kämpfen, ihr ging es überhaupt nicht gut, es war definitiv nicht zum Spassen. Inzwischen ist sie zum Glück auf dem Weg der Besserung. Ihr Freund Goffredo ist mit ihr in der Isolation.

Bergamo steht zum zweiten Mal still. Wie nehmen Sie Ihre Wahlheimat wahr?
Die Situation in Italien ist besorgniserregend. Die zweite Welle scheint schlimmer als die erste. Wir befinden uns buchstäblich im Krieg gegen ein Virus! Das schlägt auf die Psyche der Menschen.

Wie schaffen Sie es, nicht zu verzweifeln?
Es ist wichtig, den Glauben an das Gute nicht zu verlieren. Ich hoffe, dass wir mit einer Impfung bald wieder ein normales Leben führen können.

Wie trifft Sie die Pandemie beruflich?
Ich hatte das Glück, meine Moderationsaufträge im italienischen Fernsehen weiterhin wahrnehmen zu können. Andere haben es schwerer: Unternehmen leiden, und vor allem die Armen werden immer ärmer.

Michelle Hunziker, 2020

TV-Comeback: Die neue Gesangsshow «Pretty in Plüsch» startet am 27. November um 20.15 Uhr auf Sat 1. 

SAT.1/Julian Essink

Hat sich Ihr Familienleben verändert?
Wir sind noch näher zusammengerückt. Auch meinen Kindern wurde klarer, wie wichtig die Familie ist. Alle ziehen am selben Strang. Und sie helfen im Haushalt mit, ohne zu meckern – immerhin ein positiver Aspekt. (Lacht.)

Hatten Sie auch Auseinandersetzungen?
Nein, gar nicht. Es ist jedoch nicht einfach mit Kindern, die daheim lernen. Oft können sich Celeste und Sole nicht lange auf den Bildschirm konzentrieren. Tomaso oder ich müssen immer dabei sein. Dazu muss unsere eigene Arbeit auch irgendwo Platz finden.

Ihre Mutter wurde im Oktober 77. Konnten Sie ihren Geburtstag gemeinsam feiern?
Ja, zwischen den Lockdowns hatten wir immerhin eine kleine «Corona-Pause». In dieser Zeit haben wir uns häufig gesehen. An ihrem Geburtstag ist die ganze Familie in ein schönes Restaurant gegangen. Das hat sie unheimlich genossen, da sie das Haus lange nicht verlassen hat. Nun bleibt sie wieder vermehrt daheim und leidet wie andere ältere Menschen sehr unter der Isolation.

«Wir lesen die Briefe, die Sole und Celeste an den Weihnachtsmann schreiben.»

Wie werden Sie Weihnachten feiern?
Ich traue mich noch nicht, darüber nachzudenken. Es ändert sich alles von Tag zu Tag. Eine fette Weihnachtsparty wird es bestimmt nicht geben. Mir ist wichtig, dass wir die Festtage im engsten Familienkreis verbringen können und wir die Liebe zu Hause zelebrieren.

Wie ist Ihre ganz persönliche Weihnachtstradition?
Jedes Jahr ist anders. Wir sind Geniesser, lieben feines Essen und guten Wein. Wahrscheinlich werde ich ein Fleischgericht zaubern, weil meine Kinder und meine Mamma Fisch nicht mögen. Tomaso und ich hingegen lieben ihn.

Michelle Hunziker und Familie, 2020

Amore e bambini! Michelle Hunziker, 43, mit Ehemann Tomaso Trussardi, 37, und den Töchtern Sole, 7, Aurora, 23, und Celeste, 5 (v. l.).

Instagram/Michelle Hunziker

Was kommt für Tomaso und die Kids unter den Weihnachtsbaum?
Sole und Celeste machen es uns leicht. Wir lesen einfach ihre Briefe, die sie an den Weihnachtsmann schreiben. Für die anderen sind Geschenke nicht mehr das Wichtigste, wir geniessen das Zusammensein.

Wie wäre es mit Puppen oder Plüschtieren? Würde zumindest zu Ihrem aktuellen Moderationsjob passen.
Ja, das wäre definitiv was! Ich bin mir sicher, nach «Pretty in Plüsch» steigt der Hype um Puppen bei Jung und Alt.

Weshalb Ihr Engagement für die «verrückteste Gesangsshow» im deutschen Fernsehen?
Unterhaltung war nie wichtiger als jetzt. Und als Kind liebte ich «Die Muppet Show». Auch bei «Pretty in Plüsch» haben die Puppen alle eigene Charaktere. Frech, lustig und liebenswürdig.

Fällt es Ihnen schwer, in einem leeren Studio zu moderieren?
Die Energie, die Blicke, der Applaus – all das fehlt. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Man muss das schätzen, was man noch hat. Ich bin froh, wenn ich den Menschen daheim ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Haben Ihre Kinder Plüschtiere?
Celeste will nichts davon wissen, Sole schläft immer noch mit einem rosa Bärchen. Auch Aurora hatte ein komisches, undefinierbares Plüschding. Mit dem schlief sie, bis sie zwölf war.

Haben auch Sie noch eines?
Nein! (Lacht.) Meine «La Lotte» gibt es schon lange nicht mehr, aber früher konnte ich ohne meine Puppe nirgendwohin. 

Toni Rajic von Schweizer Illustrierte
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Von Toni Rajic am 27. November 2020 - 14:21 Uhr