Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste weit über das ganze Land? Die Antwort könnte in wenigen Wochen Laura Bircher (24) lauten. Die Stanserin vertritt die Schweiz am 16. November an der Miss-Universe-Wahl in Mexiko. Sie hofft, den Titel erstmals in die Heimat holen zu können. «Ich bin aufgeregt und kanns kaum erwarten, mein Land auf internationaler Bühne würdig zu vertreten und mit meiner Bodenständigkeit zu punkten.» Neben Aussehen und kommunikativen Fähigkeiten spielen bei der Wahl jeweils die «National Costumes» – also Kleider, welche die Nationen der 130 Kandidatinnen repräsentieren – eine massgebende Rolle.
Bei der Anprobe in der Nähe von Vevey VD sieht Bircher ihre Robe zum ersten Mal: ein Vokuhila-Kleid mit roten Details und königsblauen Netzhosen sowie passenden Ärmeln. Dazu ein frei stehender Kragen. Ihr Krönchen ist mit einer Haube ergänzt und mit roten Kristallen in Kreuzform verziert. «Zuerst war ich etwas skeptisch, als ich aber die Bedeutung dahinter erfahren habe, hat es mich begeistert!»
Das Werk des israelischen Designers Aviad Arik Herman ist nämlich eine Hommage an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das vor über 160 Jahren gegründet wurde und seinen Standort in Genf hat. «Es gefällt mir richtig gut, da es Eleganz, Glamour und Schweizer Souveränität ausstrahlt», schwärmt Bircher.
Über ihre Teilnahme sagt sie überzeugt: «Die Miss-Universe-Wahl ist eine wunderbare Plattform, um die Schwesternschaft zu feiern, Frauen zu stärken, Brücken und Freundschaften zu schaffen und den Aktivismus für eine bessere Zukunft zu fördern.» Primär will sie sich für mentale Gesundheit einsetzen, da die gelernte tiermedizinische Praxisassistentin lange selbst unter Depressionen, Panikattacken und Suizidgedanken litt. Der Ursprung davon war unter anderem Mobbing in der Schule. «Ich will Bewusstsein schaffen, dass sich auch solche Erlebnisse verarbeiten und überwinden lassen. Wenn ich bloss einer Person helfen kann, bin ich happy.»