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Fussball EM 2021 – Sarah Akanji live vor Ort

«Mitleiden, aufregen, mitfühlen»

Lange ists her, dass Sarah Akanji in einem grossen Stadion mit Publikum war. Doch die Schwester von Manuel Akanji will ihren Bruder nach der Niederlage in Rom nicht kritisieren, sondern für Sonntag gegen die Türkei wieder aufbauen.

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Sarah Akanji in Rom

Sarah Akanji verfolgt live im Stadio Olimpico in Rom das Spiel gegen Italien: «Gänsehaut pur.»

ZVG

Unser Abend begann super. Die Reise nach Rom, der Eintritt ins Stadion, alles lief reibungslos – in Zeiten von Corona ja keine Selbstverständlichkeit. Wir mussten zwar durch sehr viele Kontrollen, gefühlt hundertmal das Ticket zeigen. Es hatte sehr viele Security-Leute, auch die Polizei war zahlreich vor Ort. Es gab deswegen aber auch keine Menschenansammlungen vor dem Stadion. Drinnen war die Stimmung dann trotz halb leeren Rängen unglaublich. Ein schönes Stadion, das durch die Kesselform die Fangesänge noch verstärkte. Ich hatte auch das Gefühl, es hatte mehr Schweizer als italienische Fans – oder zumindest lautere. Für mich, die eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in einem so grossen Stadion war, war es sehr speziell – Gänsehaut pur. 

«Für mich, die eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in einem so grossen Stadion war, war es sehr speziell – Gänsehaut pur.»

Sarah Akanji

Als Manuel einlief, war das ein wunderschönes Gefühl. Auch dass er uns – meine Eltern, seine Frau, seinen Sohn und mich – sah und uns zuwinkte. Und der Einstieg ins Spiel gelang der Schweiz gut. Doch dann die grosse Ernüchterung! Die Schweizer waren zwar engagiert, aber vorne ideenlos, in der Offensive zu wenig kreativ. Und ich hatte den Eindruck, die Überzeugung und das Selbstvertrauen fehlten zunehmend. Man spürte auf dem Platz und auch bei den Fans mehr und mehr eine gewisse Nervosität. Bei mir war es ein Mitleiden, ein Aufregen, aber vor allem ein Mitfühlen. 

Nun nach dem Spiel bin ich sehr enttäuscht. Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass sie wenigstens noch ein Tor schiessen als positives Zeichen. Doch man muss auch sagen: Italien hat clever, spielfreudig und technisch stark gespielt. Und wie es im Sport ist – es ist erst fertig, wenns fertig ist. Dieses Spiel muss abgehakt werden, die Spieler müssen weiterhin daran glauben, dass ein Weiterkommen möglich ist. Und ich weiss ja: Sie wollen das am allermeisten. Ich schreibe Manuel nach dem Spiel immer ein Feedback. Das werde ich mit aufbauenden Worten auch diesmal tun. Und was ich trotz Niederlage als Positives mitnehme: Endlich wieder Fussball im Stadion! 

Nati-Fussballer Silvan Widmer im SI.Talk

«Das Attraktivste an mir ist meine Frau»

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Der Countdown zur Fussball-EM läuft – für die Schweiz mit dabei ist der FCB-Verteidiger Silvan Widmer. Damit geht für den zweifachen Vater ein Bubentraum in Erfüllung. Im SI.Talk verrät der 28-Jährige, was die Nati-Spieler abseits vom Platz treiben, räumt mit Fussballer-Vorurteilen auf und erzählt, weshalb er schon immer früh Papi werden wollte. Sina Albisetti
am 16. Juni 2021 - 23:57 Uhr