Bis zum späteren Nachmittag war der 30. April ein ganz normaler Tag für Mona Vetsch, 44. «Morgens um 6.30 Uhr habe ich eine Viertelstunde lang den Autoschlüssel gesucht, um zu merken, dass ich ihn im Auto stecken gelassen habe. Dann stand ich vor dem Radiostudio und konnte nicht rein, weil mein Badge im Studio war – also alles wie immer», erzählt sie lachend.
Ihre Sendung «Mona am Mittag» moderierte sie – ihrem Wunsch entsprechend – als ob nichts wäre. Erst ganz am Schluss verabschiedete sie sich nach 21 Jahren von ihren Hörerinnen und Hörern. «Die Reaktionen waren total rührend», erzählt Vetsch.
«So viele Leute schrieben mir, dass ich sie während der vergangenen Jahre in wichtigen Momenten begleitet habe, oder auch einfach, dass sie regelmässig ihren Morgen oder ihren Mittag mit meiner Stimme im Ohr verbrachten. Das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl. Eine solche Verbundenheit kann nur Radio herstellen.»
«Radio ist für mich mehr als ein Job. Es ist ein Stück Heimat.»
Ihren Platz im Radiostudio räumt Mona Vetsch zugunsten des Bildschirms. Ab August bekommt ihre Sendung «Mona mittendrin» auf SRF1 einen fixen Sendeplatz. Zudem ist im Sommer ihr Einsatz bei «Reporter Spezial – Mona fragt nach» geplant.
Auch wenn sie sich auf ihre neuen Aufgaben freut, der Abschied vom Äther fällt Mona Vetsch alles andere als leicht: «Radio ist für mich mehr als ein Job. Es ist ein Stück Heimat, egal, ob beim Machen oder beim Hören. Diese 21 Jahre haben mich extrem geprägt. Man sagt ja, es gibt im Leben nur eine grosse Liebe. SRF3 wird immer meine sein.»