Sie gehört zu den beliebtesten Aushängeschildern am Leutschenbach: Mona Vetsch, 44, moderiert seit 22 Jahren erfolgreich Sendungen wie «Einfach luxuriös», «Club», «Hin und weg», führte bereits durch zahlreiche Spezialsendungen und -Reportagen und erfreut ihr Publikum auch im SRF-Radio.
Derzeit stellt sich die Thurgauerin in einer neuen Staffel ihrer Doku-Reihe «Mona mittendrin» erneut verschiedenen Herausforderungen. Sie musste darin einer Hofschlachtung beiwohnen, wurde in einer früheren Folge bei der Arbeit in einem Heim für Demenzkranke emotional gefordert und heuerte ganz am Anfang auch für drei Tage bei der Berufsfeuerwehr Basel an.
Diese Episode sorgte für viel Aufregung – weil während eines gefilmten Feuerwehreinsatzes ein Mann im WC eines Supermarkts nicht wiederbelebt werden konnte. Jegliche Hilfe kam für ihn zu spät – ein Drama, das auch Vetsch sichtlich mitnahm. Gegenüber schweizer-illustrierte.ch sagt die Moderatorin, der Todesfall in ihrer Sendung habe sie sehr erschüttert. «Dass ich danach noch mit den Feuerwehrmännern reden konnte, hat mir aber extrem geholfen», so Mona nachdenklich. Dasselbe hätten sie auch innerhalb des TV-Teams gemacht. «Was passiert ist, hat alle sehr beschäftigt.»
Die Kritik galt in dieser Ausgabe aber auch nicht Mona selbst, sondern der Redaktion und dem SRF als Sender. Mona als Moderatorin meisterte auch diese Sendung mit viel Gefühl, führte jegliches Gespräch mit viel Gespür. So, wie es das Publikum bereits seit Jahren von ihr gewöhnt ist. Markus Storrer, Produzent der Sendung «Mona mittendrin», sagt über die Ostschweizerin: «Ihr ehrliches und aufrichtiges Interesse an Menschen jeglicher Couleur, auch abseits der Kameras, macht ihre Beliebtheit aus.» Mona habe viel Humor und begegne allen auf Augenhöhe – «trotz ihrer 1 Meter 55! Mona ist ein Menschenfreund und ich denke, das spüren auch die Zuschauer.»
Wie beliebt die quirlige TV-Frau ist, zeigen auch mehrere Preise, die Vetsch bereits gewonnen hat. 2006 erhielt sie den Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz, 2012 war es der Ostschweizer Medienpreis für ihre «Club»-Moderationen. Im Jahr darauf wurde Mona gar zur «Thurgauerin des Jahres» gewählt – im selben Jahr, in dem sie auch in einer grossen Leserumfrage der «Schweizer Illustrierten» zur beliebtesten SRF-Moderatorin gekürt wurde. Vetsch wurde in diesem Voting vom Publikum als «lustig und sympathisch» wahrgenommen.
Und was denkt Mona Vetsch selbst über ihre Popularität? «Darüber denke ich gar nicht so gern nach», sagt das mediale Multitalent im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch. Sie vermutet aber, dass es unter anderem an ihrer bodenständigen Art liegen könnte. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe gelernt, anzupacken. Ich habe wenig Berührungsängste, lasse mich gerne auf alle möglichen Leute ein», sagt sie. «Ich denke, das spürt das Publikum auch, dass ich sozusagen eine von ihnen bin und mich nicht als Star auffasse.»
Zeigen würde sich das etwa im Bus, den sie als Wahl-Zürcherin oft benützt. «Ich werde sehr oft von den anderen Passagieren angesprochen», sagt sie dazu. «Ich lasse das aber auch zu», betont Vetsch, die sich auch damit vermutlich von so einigen SRF-Kollegen unterscheidet. Es seien Begegnungen, die ihr auch viel geben würden. «Wir haben manchmal ein richtiges Käferfest, wenn wir im Bus über Gott und die Welt plaudern – ich finde das grossartig.»
Schlechte Tage, an denen sie lieber für sich sei, gebe es natürlich auch, gibt die Thurgauerin zu. Das seien dann halt die Schattenseiten ihrer Bekanntheit. Dies könne sie allerdings gut händeln. Wirklich nerven würde sie in der Öffentlichkeit etwas anderes. Zuschauer, die sie erkennen aber nicht ansprechen würden, so Vetsch. «Und die dann hinter meinem Rücken so laut tuscheln, dass ich es hören MUSS. ‹Das ist doch die Vetsch!› Das ist mir unangenehm. Zum Glück kommt das aber selten vor. Mir ist es tausendmal lieber, wenn man mich anspricht.»
Heute Abend ist Mona zum letzten Mal «mittendrin». Sie heuert in einer Fahrschule an. Und diese Folge hat es scheinbar in sich: Vetsch erlebe dort einen «katastrophalen Einstieg», kündigt das SRF an.