«Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney» gehören für viele zum festen Bestandteils eines gemütlichen Sonntagmorgens und zum Brunch läuft in vielen Haushalten von 11 bis 12 Uhr auf SRF 3. Besonders die charakteristische Stimme des leicht versoffenen und Kette rauchenden Privatdetektivs Maloney trug seit über drei Jahrzehnten zum Kult-Charakter des Hörspiels bei. Mit dem Tod von Michael Schacht verliert Philip Maloney nun für immer seine Stimme. Der Schauspieler verstarb am 21. August 2022 nach längerer Krankheit mit 81 Jahren.
«Philip Maloney, so sagte er gerne, war für ihn keine Figur, keine Rolle, sondern ein Zustand», schreibt Maloney-Autor Roger Graf über Schacht auf seiner Webseite. Die Rede dürfte von einem Geisteszustand sein, denn trotz seiner markanten Stimme trank Michael Schacht weder Whiskey, noch rauchte er Zigaretten. Philip Maloney war ein fester Bestandteil seines Lebens. Über 30 Jahre lang sprach er die Kultfigur und ist bis heute in rund 400 Folgen zu hören. Ausserdem tourte er jahrelang mit den Fällen des Philip Maloney durch Schweizer Theater.
Philip Maloney ohne seine Markante Stimme ist für viele Fans undenkbar und sie bangen nach dem Tod von Michael Schacht um die Zukunft ihres heiss geliebten Sonntagsrituals. «Wie es langfristig mit Maloney weitergeht, wird derzeit intern und mit Maloney-Autor Roger Graf besprochen», sagt Alexander Blunschi, Leiter von SRF 3 auf Anfrage der Schweizer Illustrierten. Vorerst werde man aber Wiederholungen ausstrahlen. «SRF 3 spielt seit vielen Jahren teilweise Wiederholungen von Maloney Hörspielen – jährlich 52 neue Folgen zu schreiben, einzusprechen und zu produzieren über einen Zeitraum von mehr als dreissig Jahren, war nie realistisch», sagt Blunschi.
Victor Giacobbo zeigt sich auf Twitter verzweifelt: «Was mach ich denn jetzt bloss jeden Sonntag von 11 bis 12?», fragt er. Ausserdem zeigt er eine klare Haltung was die Zukunft der «Haarsträubenden Fälle» angelangt. «Ohne seine Stimme kann es auch keinen Philip Maloney mehr geben», ist der Kabarettist überzeugt.
Bis über die Zukunft von Philip Maloney entschieden ist, müssen sich seine Fans mit den alten Folgen begnügen, was gemäss SRF Leiter Alexander Blunschi nicht schlimm sei: «Sie haben teils sogar ausgesprochen Freude, einen bekannten Fall zu hören.» Maloney laufe auch kommenden Sonntag ganz Normal auf SRF 3 weiter, «was mit dem Autoren der Serie sowie der Lebenspartnerin von Michael Schacht, der wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen, abgesprochen ist. Denn Michael Schacht war immer für sein Publikum da, eine Weiterführung der Serie ist in seinem Sinne.»