Der bis anhin grösste Skandal der Musikgeschichte bringt immer mehr Gräueltaten des einstigen Rap-Stars P. Diddy (54) ans Tageslicht. Zwischen 2000 und Sommer 2024 soll er ein komplettes System aus Erpressung, Drogenmissbrauch, Sexhandel und organisierter Kriminalität aufgebaut haben. Über 120 Klagen sind gegen Sean Combs, wie er bürgerlich heisst, eingegangen, 12 Frauen haben ihn wegen Vergewaltigung angezeigt. Seit dem 16. September sitzt er im Brooklyn Metropolitan Detention Center in Untersuchungshaft, einem der berüchtigtsten Gefängnisse des Bundesstaates New York. Das Gerichtsverfahren soll am 5. Mai 2025 beginnen.
Viele der Grausamkeiten, die ihm vorgeworfen werden, seien an seinen «Freak Off’s» vorgefallen. Dort seien Frauen mit Drogen gefügig gemacht und missbraucht wurden, wie auch an seinen «White Partys». An einer davon war auch Nadine Vinzens (41), die Miss Schweiz von 2002. Gegenüber «Blick» erzählt sie exklusiv, wie es dazu kam und was sie erlebt hat.
Gezielt wurde man ins Haus gelassen
«Es war im Sommer 2009. Ich lebte da schon seit fünf Jahren in Los Angeles. Meine Freundin Hilda Michelsen bekam eine Einladung zu P. Diddys White Party und nahm mich mit. Weiss gekleidet fuhren wir kurz nach Mittag auf einen Parkplatz in Beverly Hills. Dort wurden wir mit einem Shuttlebus zu seiner Villa gefahren und mussten unsere Handys abgeben.» Die Party habe in seinem gigantischen Garten stattgefunden. «Ich habe realisiert, dass nur gezielt Leute ins Haus hereingelassen wurden. Wir wären sicher auch noch eingeladen worden.»
Es habe von Hollywoodstars nur so gewimmelt. «Ashton Kutcher war mit Demi Moore da, genauso wie die Comedians Kevin Hart und Schauspieler Jonah Hill. Den habe ich an der Party kennengelernt. Und die ganze Zeit mit ihm und meiner Freundin beim Pool gesprochen.»
Überall waren Typen, die gefilmt haben
Es habe da noch keine Gerüchte über P. Diddy gegeben, die sie mitbekommen habe. Sie und Hilda seien vom Musikmogul überschwänglich begrüsst worden. «Er war laut, hat sich als Superstar inszeniert, dass ihn niemand übersehen oder überhören konnte. Negativ ist er mir an dem Nachmittag nicht aufgefallen.»
Sie habe einzig komisch gefunden, «dass im Garten überall Typen herumgelaufen sind, die alle gefilmt haben. Ich habe mich noch gefragt, weshalb sie das tun.» Doch beunruhigt habe sie das nicht. «Es haben sich alle entspannt unterhalten, es war lustig, Jonah hat uns in Beschlag genommen mit Gesprächen, die spannend waren.» Es habe für die rund 100 Gäste alles gegeben. «Champagner, Musik und höchstwahrscheinlich auch Drogen.»
Dass sie nicht im Haus gelandet sei, verdankt sie ihrer Freundin. «Hilda musste kurz vor dem Abend gehen, weil sie eine Verabredung hatte und ich nicht alleine in P. Diddys Villa bleiben wollte.»