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«Habe genug»

Nati-Fussballerinnen verärgert wegen Budget-Kürzungen

Spielerinnen der Schweizer Nationalmannschaft reagierten empört auf die Ankündigung des Bundes, das Budget für die Frauen-Fussball-EM 2025 drastisch zu kürzen. Auf Instagram lassen sie nun Dampf ab.

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Ramona Bachmann

Profifussballerin Ramona Bachmann ärgert der enorme Budget-Unterschied zwischen der Männer-EM 2008 und der bevorstehenden Frauen-EM 2025. 

IMAGO/Sports Press Photo

Als im April vergangenen Jahres die Schweiz den Zuschlag für die Ausrichtung der Fussball-EM 2025 der Frauen erhielt, war die Freude gross – endlich gebührende Anerkennung und perfekte Publicity für den weiblichen Spitzensport, freute man sich landauf, landab.

Doch nun folgt schon der grosse Dämpfer: Der Bund plant, weniger Geld für das Turnier bereitzustellen als ursprünglich vorgesehen. Statt der anfänglich angekündigten 15 Millionen Franken sollen nun nur noch vier Millionen Franken vonseiten des Bundes für das Sportspektakel bereitgestellt werden, das Budget für die Frauen-EM in der Schweiz wurde also mehr als geviertelt.

Wütende Fussballerinnen

Schnell wurden sowohl in der Politik als auch in den acht Schweizer Austragungsstädten, den sogenannten Host Cities, Stimmen laut: Dass der Bund bezüglich Frauenfussball knausert, ist unverständlich, man sei enttäuscht.

Ganz besonders scheint dieser Entscheid vor allem auch die Nati-Fussballerinnen getroffen zu haben: Mehrere Spielerinnen der Schweizer Nationalmannschaft verbreiteten auf ihren jeweiligen Instagram-Profilen Zeitungsberichte zum Thema und taten ihren Unmut kund.

So etwa Nati-Stürmerin Ramona Bachmann (33). Die Frau aus Malters, die aktuell für den französischen Verein Paris Saint-Germain kickt, fühlt sich als Frauenfussballerin diskriminiert: «So viel zum Thema Equality, unglaublich», meint die Luzernerin. 80 Millionen Franken habe die Schweiz im Jahr 2008 für die Austragung der Fussball-EM der Männer bezahlt – «und für die Frauen-EM 2025 ist man nicht bereit, mehr als 4 Millionen Franken zu bezahlen», ärgert sie sich. Diesen Entschluss des Bundesrates sieht sie als schlechtes Zeichen für eine faire Zukunft ihrer Sportart.

Mit diesem Post machte Stürmerin Bachmann auf den überarbeitete EM-Beitrag des Bundes aufmerksam.

Mit diesem Post machte Stürmerin Bachmann auf den überarbeitete EM-Beitrag des Bundes aufmerksam.

Instagram / bachmannr10

Auch Teamkollegin Meriame Terchoun (28), die seit 2015 in der Schweizer Frauenfussballnationalmannschaft spielt, äussert ihren Groll über das Budget. Die Mittelfeldspielerin reagierte auf einen SRF-Beitrag, der die Frage aufwirft, ob die Frauen-EM 2025 in der Schweiz zu einem Grümpelturnier verkommt: «Ich han langsam würkli gnueg vo dere Inequality!» 

Hoffnung auf die Sommersession

Die Spielerinnen können aber noch hoffen; das allerletzte Wort ist noch nicht gesprochen, wie dem SRF-Bericht zu entnehmen ist. In Bundesbern besteht während der bevorstehenden Sommersession noch immer die Chance, den getroffenen Entscheid der Geldkürzung zu überdenken – und somit dem Vorwurf der Ungleichbehandlung zwischen Männer- und Frauenfussball entgegenzutreten.

Von miw am 12. Februar 2024 - 15:00 Uhr