Erst am 11. April dieses Jahres hat Nicola Spirig, 37, ihr drittes Kind zur Welt gebracht. Söhnchen Alexis komplettiert das Familienglück mit Ehemann Reto Hug, 42, und den Geschwistern Yannis, 6, und Malea, 2.
Nun, nicht einmal drei Monate nach der Geburt ihres Sohnes, hat Nicola Spirig beim Einzelrennen-Triathlon der WM-Serie in Hamburg ihr Comeback gegeben. Am Samstag stand sie zum ersten Mal als dreifache Mama am Start.
Wie sich nun zeigen sollte, hat sich die akribische Planung von Spirigs Training während der Schwangerschaft mit Alexis gelohnt: Die Zürcherin erreichte bei ihrem ersten Wettkampf nach der Geburt den hervorragenden achten Rang! Mit einem dementsprechend zufriedenen Lächeln lief die Triathletin über die Ziellinie.
Sie selbst hatte mit der erfolgreichen Wiederaufnahme des Wettkampfsports nicht gerechnet. «Ich bin nicht wirklich auf dem Top-Level der Fitness und trage noch immer ein bisschen zu viel Gewicht mit mir rum. Ich kann also nicht erwarten, schon wieder mit den Schnellsten mithalten zu können, aber ich bin sehr glücklich, dass meine Form und Fitness zurückkommen», hielt Spirig erst am Mittwoch auf Instagram fest. Sie sollte sich getäuscht haben.
Im Interview mit «SRF» zeigte sich Spirig äusserst zufrieden. Sie habe nicht mit diesem Erfolg gerechnet, es sei eine wahnsinnig gute Leistung. «Es ist aufgegangen. Dass so etwas drinliegt, hätte ich nicht gedacht!», sagte sie. «Es ist eine Riesenerleichterung, dass sich bestätigt, dass ich wirklich gut trainiert habe.»
Dass sie bereits so kurz nach der Geburt wieder an Wettkämpfen teilnehmen würde, hatte Spirig bereits vor der Niederkunft ihres Sohnes geplant. Ihr Ehrgeiz lässt nichts anderes zu: Denn das grosse Ziel der Olympiasiegerin von London 2012 sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Das Training, der Wiederaufbau – alles ist minutiös geplant, damit der Qualifikation und der Teilnahme in Japan nichts im Wege steht. Selbst hochschwanger hatte Spirig noch trainiert. Das hat sich gelohnt: Mit ihrem achten Rang in Hamburg sieht es mit der Olympia-Qualifikation sehr gut aus.
Das Ziel der Zürcherin ist klar: Spirig will an ihre Erfolge an Olympischen Spielen – zusätzlich zur Goldmedaille in London hatte sie in Rio 2016 Silber geholt – anknüpfen, wie sie in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» verriet. «Wenn ich nach Tokio gehe, will ich zum Favoritenkreis gehören. Ich gehe nicht, um mir die Stadt anzuschauen.»