Grosse Enttäuschung für Roger Federer: Im Cincinnati-Achtelfinal gegen Andrej Rublev, 21, hat der Maestro keine Chance. In 62 Minuten ringt ihn der russische Youngster mit 6:3 und 6:4 nieder. Der Traum vom achten Ohio-Sieg ist für Federer ausgeträumt. Er sei nicht schlecht gewesen, sagte der Baselbieter nach der Pleite gegenüber «Blick». «Ich kann Rublev nur gratulieren, denn er war einfach besser.»
Ob Federers Baisse damit zu tun hatte, dass ihm seine Familie nicht zujubelte? Während des ganzen Turniers musste er auf die Unterstützung seiner Liebsten verzichten – erstmals ist er ohne Frau Mirka, 41, die Zwillingspaare Myla und Charlene, 10, und Leo und Lenny, 5, zum Turnier in Ohio gereist.
Einerseits zeigte sich Federer dankbar für die Ruhe, die er dadurch hatte. Er konnte sich voll und ganz auf sein Spiel konzentrieren, wie er gegenüber «Blick» sagte. «Es ist eine viel einfachere Organisation. Mit Familie und Kindern ist alles zehnmal komplizierter. Im Guten gemeint. Kinder ins Bett bringen oder schauen, dass sie nicht zu früh wach sind, wenn der Papi noch schläft.»
Doch andererseits fehlte ihm seine fünfköpfige Schar auch: «Man muss es geniessen», sagte Roger zwar. «Aber ich vermisse natürlich die Familie.»
Was ihm bei der Bewältigung seiner Einsamkeit in Cincinnati geholfen haben dürfte, sind die Erinnerungen an die Familienferien. Nach seiner Finalniederlage in Wimbledon Mitte Juli gegen Novak Djokovic, 32, fuhren Federers ins Appenzellerland. In Alpstein wurde stilecht gecampt.
Wenig später, am 8. August, feierte Federer seinen 38. Geburtstag im Kreise seiner Liebsten. Und da zeigte sich die Federer-Bande wieder einmal von ihrer bodenständigsten Seite.
Wie der Tennisstar kürzlich verriet, gabs von seiner Frau Mirka einen selbstgebackenen Kuchen. Und auch seine Kids hatten eine klar zugewiesene Aufgabe. «Die Kinder durften die Kerzen ausblasen.»
Wegen des frühen Aus in Cincinnati hat Federer nun viel Zeit zur Vorbereitung auf die US Open. Diese beginnen am 26. August. Obschon er in Ohio gerne «ein paar Spiele mehr» absolviert hätte, ist King Roger guten Mutes für das Grand-Slam-Turnier. «Ich bin körperlich hundertprozentig fit.»