Der Ausblick von der Dachterrasse des Hotels Neu-Schönstatt über den Walensee ist fantastisch. Patrick Küng, 37, und Bianca Andreatta, 33, stossen an, er mit Weisswein, sie mit Orangensaft, auf das Baby in Biancas Bauch und auf ihr zweites neues Abenteuer: Andreatta ist die neue Direktorin des frisch renovierten Hotels in Quarten SG. Auch Ex-Abfahrtsweltmeister Patrick Küng steht mit Rat und Tat zur Seite: als Markenbotschafter und für Sport- und Firmenevents. Bikestrecken und die Flumserberg-Gondelbahn liegen vor der Hoteltür, Küng lässt sich gleich mitbuchen.
«Ich bin Gastgeberin mit Herzblut», sagt Andreatta. Zusammen mit ihrer Co-Gastgeberin Monika Monaco leitet sie das «Neu-Schönstatt», das in Besitz der Schönstätter Marienschwestern ist und nach umfassender Renovierung Anfang Juli neu eröffnet hat.
Das Zentrum Neu-Schönstatt ging direkt auf Andreatta zu, als diese die Motta-Hütte in Lenzerheide aufgegeben hat und in die Region gezogen ist. Genauer: ein paar hundert Meter neben das Hotel. Hier leben die Küngs mit Söhnchen Nevio, bald anderthalbjährig. Ende August bekommt dieser ein Schwesterchen – vermutlich. «Sie hat sich bei den letzten Ultraschalls etwas versteckt», sagt das Paar lachend. Doch der Mädchenname ist schon ausgesucht, «wir wussten ihn sehr schnell, und er passt perfekt», so Küng.
Die grosse Party muss warten
Nevio hält die beiden ebenfalls auf Trab, sein Lieblingssport zurzeit: alles unter dem Bett verstecken. Seit vergangenem Oktober sind Bianca und Patrick verheiratet. Auf dem Standesamt im Tessiner Tegna, wo sie aufgewachsen ist, feierten sie mit den Familien und Trauzeugen ein kleines Fest, tauften Nevio im Anschluss auch noch in der Maggia. Die grosse Party muss aber warten: Dem Paar schwebt eine Winterhochzeit vor, «es soll ein richtig ausgelassenes Fest werden, das geht während der Corona-Zeit nicht».
Nun steht mit der Hoteleröffnung und der Schwangerschaft ohnehin anderes im Vordergrund. Da Andreatta bereits im Mai 2020 vom Hotel engagiert wurde, war sie beim Umbau sowie bei der Entwicklung des Konzepts des neuen Hotels involviert, arbeitete eng mit der Architektin zusammen. «Das hat mir Spass gemacht. Ich kam mir ab und zu vor wie eine Bauleiterin», sagt sie lachend. Dank ihrer Zweitausbildung im Interior Design nach der Hotelfachschule gefiel ihr das Mitspracherecht besonders. Was war ihr wichtig? «Das Hotel ist modern, schlicht und zeitlos, hat aber viele Naturelemente, die dem ganzen Wärme verleihen», sagt sie.
Die Kunstwerke an der Wand stammen von einer Künstlerin aus dem Dorf und können gekauft werden. Das Hotel gilt als Digitalhotel, der Check-in wird selbstständig gemacht, dennoch ist Andreatta wichtig, dass alles sehr persönlich ist und sie für jene Gäste da ist, die das wünschen. Bei Anlässen wie Hochzeiten oder Seminaren ist das ohnehin selbstverständlich.
In der Zeit vor der Eröffnung war viel los. Da kam es schon mal vor, dass eine der Marienschwestern Nevio für ein Stündchen hütete. Ins Tagesgeschehen sind sie nicht eingebunden, doch die wunderschöne kleine Marienkapelle gleich neben dem Hotel ist auch bei den Gästen beliebt.
Und was sagt Patrick Küng? Ihm hats der Fitnessraum mit grandiosem Seeblick angetan. Mit Nevio zu Hause und seinem Job beim Schweizer Seilbahnbauer Bartholet ist er «nicht mehr ganz so fit wie früher». Aber die neuen Aufgaben halten ihn nun auf Trab.