Die Glocken des Zürcher Grossmünsters läuten am Freitagnachmittag für Köbi Kuhn. Der ehemalige Nati-Trainer starb am 26. November nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren. Für den Trauergottesdienst haben sich Familie, Freunde und Weggefährten versammelt, um von der Fussball-Legende Abschied zu nehmen.
Unter den rund 800 Trauergästen strömen, nebst den engste Familienmitgliedern (Witwe Jadwiga Kuhn sowie Geschwister und Enkel), viele Prominente aus Sport und Politik in die Kirche. Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter, Alt Bundesrat Samuel Schmid, der aktuelle Nati-Coach Vladimir Petkovic sowie Stadtpräsidentin Corine Mauch, alle sind sie zu Ehren des Sportlers und Menschen Kuhn gekommen. Dazu das gesamte Team des FC Zürich.
«Wenige Tage vor dem Tod besuchten wir Köbi noch im Spital. Er war gut drauf, machte Witze und wir dachten alle, er könne bald wieder nach Hause. Er war mein Jugendidol und blieb sein Leben lang mein Vorbild. Wir werden ihn nie vergessen», sagt ein emotionaler Ancillo Canepa, Präsident des FCZ.
Der Trainer des Clubs, Ludovic Magnin, kämpft vorne am Rednerpult mit den Tränen. Hat aber auch gleich noch eine lustige Anekdote bereit: «Ich fragte Herrn Kuhn mal an einem Abend auf dem Feusisberg im Namen der Mannschaft, ob wir in den Ausgang gehen dürfen. Seine Antwort: Nein. Aber ich schlafe tief, sehr tief!»
Sein ehemaliger Nati-Kollege, Alex Frei, schwärmt: «Herr Kuhn verstand es wie kein anderer, ein Team zu formen. Der Mensch stand für ihn immer im Vordergrund.» Ähnlich sieht es Ex-Verbandspräsident Peter Gilliéron. «Wir sind alle unendlich traurig, von einem sehr erfolgreichen Fussballer, aber auch von einem wundervollen Menschen Abschied nehmen zu müssen.»
Auch Stadt und Kanton Zürich waren vertreten. «Köbi war ein einzigartiger Mensch. Umgänglich, bescheiden, demütig. Ihm gehört auf der Zürcher Fritschiwiese ein Denkmal gesetzt», sagt Stadtrat Filippo Leutenegger. Und Regierungsrat Mario Fehr wird sehr persönlich: «Alle haben dich gemocht, lieber Köbi, du warst unser Vorbild, unser Idol – wir werden immer einen Platz für dich in unseren Herzen haben.»
Durch den Gottesdienst führte Pfarrer Christoph Sigrist. «Wo du jetzt bist, lieber Köbi, wird besser gespielt als hier.» Zum Schluss wird noch die Nationalhymne gesungen und eine Gedenkminute abgehalten.