Dass es auch «böse Mädchen» in den Musikhimmel schaffen, dafür ist Giulia Maria Gort (24) besser bekannt als Gigi, ein gutes Beispiel. Richtig böse ist sie auch gar nicht, sie nimmt nur böse Kraftausdrücke in den Mund – aber das gehört bei Rapmusik dazu. «Daheim am Küchentisch sind die tabu», sagt Giulia. Doch ihrer Mutter sei auch bewusst, «dass es in der Kunst darum gehe, extrem zu sein, um beachtet zu werden».
Auf der Bühne: Gigi heizt ordentlich ein – wie hier 2024 am Open Air Lumnezia, einem der grössten Bündner Festivals.
Instagram/badbgigiiGrössere Beachtung ist der jungen Musikerin in den kommenden Wochen gewiss. Die Bündnerin ist in der diesjährigen Staffel des Musik-TV-Formats «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» ab 17. März auf 3 Plus zu hören – und zu sehen.
Mit dem Lift in den Musikhimmel
Ihr Ziel, den Musikhimmel zu erobern, hat Gigi früh vor Augen. Als Kind spielt sie Geige, Gitarre, Ukulele. Die Familie ist musikalisch, singt daheim oder bei Dorfanlässen. Nur Gigis grosse Schwester Gloria (26) steht als Tänzerin auf der Bühne. Nach der Realschule ging die Rapperin und Sängerin für ein Jahr als Au-pair nach Lausanne, machte nach dem Abbruch der Hotelfachschule eine Coiffeurlehre, jobbte danach in Steueramt, Spital und Service und schrieb nebenher weiter an Songs. Mit denen stieg sie dann in den Lift des Zürcher Prime Tower, drückte den Knopf in den sechsten Stock, liess die Label-Chefs von Universal Music reinhören – und bekam so einen Plattenvertrag beim grössten Major-Label der Welt.
Auf dem Weg in den Musikhimmel: Giulia Maria Gort alias Gigi. Den «Astronautinnen»-Helm, eine Spezialanfertigung, trägt sie auf dem Albumcover.
Fabienne BühlerAuch wenn Gigi aus dem berühmten Heididorf «hinterem Mond» kommt, ihr Vorbild hat sie woanders gefunden: in der Zentralschweiz. Die Luzernerin Loredana (29) sei für sie eine Offenbarung gewesen: «Weil sie mir zeigte, dass man als Schweizerin auch eine erfolgreiche Rapperin sein kann.»