Aktuell bewegt mich die Frage, wie ich hier auf den Philippinen ein erfolgreiches Unternehmen führen kann.
Wenn ich morgens aufwache, höre ich die Hähne unserer Nachbarn.
Zum Frühstück esse ich eine Schüssel Haferbrei mit geschnittenen Bananen, trinke dazu einen Kaffee.
Zur Arbeit gehe ich fünf Minuten zu Fuss. Unsere Wasserflugzeug-Basis liegt in unmittelbarer Nähe zum Büro und unserem Haus.
Mein Arbeitstag dauert oft von früh bis spät, auf jeden Fall so lange, bis alles erledigt ist.
Am Feierabend gönne ich mir, wenn es die Zeit erlaubt, das Lesen von Büchern: Biografien, manchmal auch zu Themen rund ums Geschäft.
Typisch philippinisch an mir ist, dass ich ganzjährig nur Sandalen und Shorts trage.
Touristen aus meiner Heimat zeige ich die lokalen Wunder: ein acht Kilometer langer unterirdischer Fluss, traumhafte Strände und lokale Speisen.
Überschätzt wird hier, wie viel besser das Leben anderswo ist. Das mag durchaus sein, aber es geht dann mit dem hohen Preis einher, weit weg von
der Familie zu sein. Und Familie bedeutet für Filipinos alles.
Am meisten stört mich an den Philippinen die Korruption. Es gibt keinen Grund, warum die Hauptbevölkerung so arm bleibt, obwohl das Land so viel zu bieten hat, um eines der reichsten Länder in der Region zu sein.
Von der Schweiz vermisse ich das Essen.
Die Schweiz kann von den Philippinen lernen, mit weniger zufrieden zu sein.
Schweizer Politik verfolge ich gar nicht.
In die Schweiz zurückkehren ist für mich kein Thema. Ich reise nur noch gelegentlich in die Schweiz, um meine Mutter zu besuchen.
Mein Tipp an andere Auswanderer: Vergleicht nicht mit der Heimat, akzeptiert die Unterschiede!
Die Fakten zur Person
Beruf: Pilot und Inhaber von Horizon Sun Charters.
Leben in Zahlen: Seit 15 Jahren bewohnt er mit seiner philippinischen Frau Adelfa ein Haus am Meer, verdient genug für den Lebensunterhalt. Das Kilo Brot kostet auf Palawan ca. 1.30 Franken, der Coiffeurbesuch um 3.20 Franken.
Schon als Bub träumt der Seeländer vom Fliegen an entlegenen Orten. Nach der Ausbildung zum Piloten arbeitet er über 30 Jahre als solcher an diversen Orten der Welt, darunter Papua-Neuguinea und Afghanistan. Die Philippinen sind seine zweite Heimat. Mit 40 gründet er dort ein Wasserflugzeug Unternehmen. «Ich führe ein einfaches Leben, obwohl das Leiten einer Firma hier kompliziert ist. Aber ich halte stur wie ein Schweizer daran fest.