Nächstes Jahr gibts ein Comeback mit Ihrer Band Plüsch. Wieso gerade dann?
Wir haben schon lange das Jahr 2024 reserviert. Bis dann sind wir alle mit Jobs, Reisen oder unseren Familien beschäftigt. Nächstes Jahr passt es für uns fünf. Zuerst gehe ich im Herbst allerdings alleine auf Tour.
Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Ja, kürzlich mit Adrian Stern. Als wir an meinem Album gearbeitet haben, war ich voller Selbstzweifel. Das hat man oft als Musiker. Adrian war für mich mehr Therapeut als Produzent.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ich wollte Schauspieler werden. Davon träume ich immer noch. Bei manchen Filmprojekten habe ich mitgeschrieben, aber leider nie mitgespielt.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für meine Frau Andrea. Wir haben uns im Teenageralter kennengelernt. Ich schwärme bis heute für sie.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Auf meiner Lehrabschlussreise sind wir mit dem Car über die Grenze gefahren. Ich fragte meine Schreinerkollegen, was sie an der Schweiz vermissen würden, wenn wir nie zurückkämen. Sie sagten: «Schoggi, Wälder, Berge und Seen.» So ist der Text zu unserem Song «Heimweh» entstanden, der später mein Leben veränderte.
Als Sie 16 waren: Wie hat da Ihr Zimmer ausgesehen?
Voller Lego, obwohl ich bereits Teenager war. Ich konnte so meine Kreativität ausleben. Zum Glück kann ich nun mit meinem Sohn Lego spielen.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Ich bin sehr empathisch. Das merkt man in meinen Songtexten. Heute Morgen habe ich ein Gedicht zum Thema «Pflege» in den sozialen Medien gesehen. Da kamen mir Tränen.
Als was würden Sie gern wiedergeboren werden?
An Wiedergeburt glaube ich zwar nicht, aber ich würde mich nochmals für mein Leben entscheiden. Also das eines Popstars (lacht).
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
«Er war ein ‹geiler Siech›».
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass mir alles in den Schoss fällt. Viele vergessen, dass viel Arbeit dahintersteckt.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich bin ungeduldig und laut. In Kombination wird es unangenehm für andere.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Ich habe Ende Februar mein Album «Irgendöppis isch immer» veröffentlicht. Dafür habe ich besonders viel Lob bekommen. Dass den Leuten meine Musik aktuell so gefällt, bedeutet mir viel.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Gitarre spielen. Als Musiker nervt es mich, dass ich das nicht kann. Deswegen haben mein bester Freund und ich uns vorgenommen, bis in einem Monat einen Song spielen zu können.
Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Das kann ich nicht monetär messen. Ich glaube, ich bin wertvoll für die Schweiz. Mit meiner Musik habe ich wohl gleich viele Herzen wie Thierry Carrel repariert.
Wofür sollte es Bussen geben?
Unpünktlichkeit! Da bin ich ein echter Bünzli. Das ist ein Problem der Neuzeit. Das Handy ermöglicht Un-verbindlichkeit. Man kann zu spät sein und dies kurzfristig mitteilen. Das kann ich nicht ausstehen.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Weder noch. Ich bin beides (lacht). Ich bin nicht besonders intelligent, aber clever. Und mit dieser Mischung bin ich ganz zufrieden.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Als ich das erste Mal am Gurtenfestival auf der Hauptbühne spielen durfte. Das war einfach geil.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Meinen Kindern beim Schlafen zusehen. Es ist so schön und friedlich, wenn sie endlich schlafen.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Eine Stereoanlage. Und Schoggi.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit meiner Band. Wir haben es extrem gut miteinander, führen intelligente Gespräche. Meine Band ist meine zweite Familie. Und im Lift würde ich sie meiner eigenen Familie vorziehen.