Als Rob Spence, 54, sich Anfang Jahr in Südafrika zwei Monate auf seine bevorstehende Best-of-Tournee vorbereitet, büffelt er Texte – und geniesst etwas Ferienfeeling. «Ich dachte, mit der Tour kommt ja bald wieder Geld rein.» Der Tag, als der Bundesrat den Lockdown verkündet, ist ihm bis heute präsent. «Wir erreichten gerade den Ort der geplanten Premiere, als es hiess: kein Auftritt!» Nach der ersten Schockstarre sagt der Entertainer alle weiteren Termine ab oder verschiebt sie auf 2021. «Mir war klar, dass es Monate dauern wird, bis ich wieder auftreten kann.» Neben seiner Frau und den zwei Kindern, die noch studieren, sind zwei weitere Mitarbeiter – zumindest teilweise – finanziell von ihm abhängig.
Dass der Australier und Wahlschweizer nicht von Existenzängsten gelähmt wird, verdankt er seiner bisherigen Laufbahn. «Ich bin seit 35 Jahren im Showbiz. Wie bei einer Achterbahnfahrt gings auf und ab, und ich erlebte in jungen Jahren auch schon mehrfach den totalen Bankrott. Aus allem lernte ich, mit Situationen wie der Corona-Krise umzugehen.» Spence ist überzeugt, es gebe eine höhere Gewalt, die ihn in solchen Momenten trage.
«Wenn scheinbar gar nichts mehr geht, kommt plötzlich aus heiterem Himmel ein neuer Auftrag.» Als er nicht mehr auf der Bühne stehen kann, produziert er Werbevideos für den Autovermieter Hertz und bietet sein komödiantisches Talent Firmen an, die ihre Mitarbeiterkonferenzen via Zoom auflockern möchten. «Ich werde dort als lustiger Part gebucht, um die Leute für eine halbe Stunde zum Lachen zu bringen.»
Ideen für seine virtuellen Auftritte holt sich Rob Spence in der Natur – hoch oben über dem Zugersee. Statt ins Tablet schreibt er dort seine Sketches und Texte oldschool-mässig in ein papiernes Textbuch.
Erfahrt morgen, was Michael von der Heide nachts so treibt.
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