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Verzweifelt mit Kindern auf Fuerteventura

Sängerin Yasmine-Mélanie erlebt Reise-Horror wegen Corona

Schlagerstar Yasmine-Mélanie geriet diese Woche in eine verzweifelte Lage: Sie sollte auf Geheiss der Behörden die Ferieninsel Fuerteventura sofort verlassen – doch keine Airline wollte sie mitnehmen, weil ihre Kinder an Windpocken erkrankten.

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Yasmine-Mélanie ist schwanger

Yasmine-Mélanie kam wegen der Corona-Krise in eine Zwangslage.

RDB/Sobli/René Lang

Sie erlebte bange Stunden: Schlagersängerin Yasmine-Mélanie, 29, machte auf Fuerteventura wegen des Coronavirus einen Reise-Horror durch. «Es war schrecklich», sagt sie zu schweizer-illustrierte.ch. «So etwas möchte ich nicht nochmal erleben.»

Der Reihe nach: Noch bevor sich die Corona-Lage in Europa zuspitzte, flog die Schwester von Bachelorette Chanelle, 23, zusammen mit ihrem Vater Peter, 63, und ihren beiden kleinen Buben Leandro, 1, und Liaro, 6 Monate, nach Fuerteventura, wo bereits ihre Mutter Monique, 55, weilte. Ehemann Daniele, 35, und der älteste Sohn Lionel, 5, blieben wegen dem Kindergarten zu Hause.

Lange konnten sie ihre Ferien am Strand der Kanareninsel jedoch nicht geniessen – weil die Corona-Lage in Europa plötzlich dramatisch wurde und die Behörden drastische Massnahmen ergriffen. «Anfang der laufenden Woche wurden wir zuerst ins Hotelzimmer geschickt, die Gäste durften dieses nur noch zum Essen holen am Buffet verlassen. Der Strand wurde geschlossen», so Yasmine. Schliesslich sei dann angeordnet worden, dass sämtliche Gäste die Insel bis am Samstag verlassen müssen und das Hotel dann schliesse. Sofort haben sie und ihre Angehörigen den Flug auf den nächstmöglichen Termin umgebucht, um schnellstmöglich nach Hause zu kommen.

Yasmine-Melanie Reisehorror

Der Strand vor dem Hotel war zuletzt menschenleer. «Alle Gäste wurden aufs Zimmer geschickt», so Yasmine-Mélanie.

ZVG
Verzweifelte Lage

Doch dann erkrankten ihre beiden Jungs an Windpocken – und die Probleme fingen an. «Mit Windpocken konnten wir es vergessen, rechtzeitig wegzufliegen. Keine Airline nimmt Passagiere mit Windpocken mit», so die Zugerin. Die «Freigabe» des Arztes für einen Flug wäre frühestens am Sonntag gewesen – einen Tag zu spät gemäss der Deadline der Behörden.

Was tun? Yasmine-Mélanie und ihre Familie versuchten alles: Übers EDA, über die Krankenkasse. Doch Hilfe kriegten sie von beiden nicht. «Die Rega kam auch nicht infrage, weil die Krankenkasse keine Repatriierungen übernimmt aufgrund von Bagatellen, was Windpocken ja im Grunde sind», sagt sie.

Yasmine-Melanie Reisehorror

Erleichtert: Die Familie Wyrsch auf dem Rückflug.

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«Gehen Sie doch ins Spital und bleiben dort»

Sie hätten von offiziellen Stellen stattdessen Ratschläge erhalten wie «Dann nehmen Sie sich doch eine Wohnung für die nächsten Wochen» oder «Dann gehen Sie mit Ihren Kindern halt ins Spital und bleiben dort». «Ich dachte, ich höre nicht recht», sagt Yasmine-Mélanie dazu. «Ich kann mein drittes Kind Lionel doch nicht einfach so lange ohne Mutter in der Schweiz lassen.»

Schliesslich fand sich dann doch noch eine Lösung – über ihre Familie in der Schweiz. «Mir kam in den Sinn, dass mein Schwager uns helfen könnte. Er arbeitet für eine Firma, die Privatflüge organisiert.» Und obwohl das Chartern eines solchen Jets ein Vermögen kostet, hatte die Familie schliesslich keine andere Wahl. «So schafften wir es doch noch rechtzeitig weg von der Insel», sagt sie ganz erleichtert. Und weil es sich um eine Notlage handelte, sei ihnen die Privatjetfirma auch ein bisschen mit dem Preis entgegenkommen.

Yasmine-Melanie Reisehorror

In diesem Privatjet gings zurück in die Schweiz. Er kostete ein Vermögen, war aber die einzige Lösung, die übrigblieb.

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«Es war unheimlich»

Derzeit erholt sich Yasmine-Mélanie nach den nervenaufreibenden letzten Tage im Kreis ihrer Liebsten. Dennoch kann sie das Passierte noch nicht einfach abhaken. «Es war irgendwie unheimlich, wie immer mehr Leute das Hotel zum Flughafen verliessen und wir zuerst nicht wussten, wie wir nach Hause kommen sollten. Zum Glück hat es auch für uns noch geklappt.»

Von Tom Wyss am 20. März 2020 - 12:24 Uhr