Schafft es Remo Forrer (21) heute Abend unter die zehn Glücklichen der ersten Ausscheidung, die nächsten Samstag in Liverpool in den ESC-Final einziehen dürfen? «Das ist wahnsinnig schwierig zu sagen», sagt der langjährige SRF-ESC-Kommentator Sven Epiney (51). «Hätten die Regeln nicht geändert, würde ich sagen: Keine Frage. Aber für uns ist das Fehlen einer professionellen Jury in diesem Jahr sicher kein Vorteil.»
Während in den vergangenen Jahren die Hälfte der Punkte von einer Musik-Jury kamen, stimmt dieses Jahr im Halbfinale ausschliesslich das TV-Publikum übers Weiterkommen der 15 Acts ab. «Für ein kleines Land wie die Schweiz ist das eine zusätzliche Herausforderung», sagt Epiney. «Als kleine Nation haben wir zum Beispiel auch weniger Auslandschweizerinnen und – schweizer, die fleissig für die alte Heimat abstimmen.»
«Die Chancen, in den Final zu kommen, sind intakt»
Zudem stellt sich Remo Forrer mit seinem Song «Watergun» bereits im Halbfinale gegen Top-Favoriten wie Schweden, Norwegen oder Finnland. Sven Epiney gibt sich trotzdem zuversichtlich: «Wir haben einen grossartigen Interpreten, einen tollen Song und eine hervorragende Show. Die Chancen, den Final zu erreichen, sind also intakt.»
Für die Show hat Remo Forrer die renommierte schwedische Choreografin Sasha Jean-Baptiste verpflichtet. Und auch beim Bühnenoutfit setzt er auf einen Knüller. Das durchsichtige Hemd im Blazer-Stil und die Glitzerhose stammen von der in London lebenden chinesischen Designerin Feng Chen Wang. Sie ist keine Unbekannte: Sie zeigt ihre Werke nicht nur an den grossen Fashionshows von London, Paris und New York, sondern hat vergangenes Jahr auch die Kostüme der offiziellen Fahnenträger der Olympischen Spiele in Peking entworfen.
«Der Style ist sehr ungewöhnlich für mich»
Remo – neben der Bühne eher der Jeans-, T-Shirt- und Hoodie-Typ – hat erstmal die Hände verworfen, als er das Outfit sah. «Der Style ist sehr ungewöhnlich für mich. Und ich fragte mich schon, was wohl meine Kollegen denke würden.» Die Reaktionen auf erste Bilder aus den Proben waren aber durchwegs positiv. «Auch meinen Eltern hat das Outfit gefallen, denn sie wissen mittlerweile, dass es beim ESC um eine extravagante Show geht.»
Und er selbst? «Als ich die ersten Aufnahmen von den Proben sah, fand ich, es passt alles super zusammen, Bühne, Show, Song und Outfit. So fühle ich mich mittlerweile auch total wohl, wenn ich die Klamotten trage.»
Uns bleibt heute Abend nur eins: Daumendrücken! Das Schweizer Fernsehen SRF zeigt das Halbfinale live aus Liverpool, sowie eine Doku über Remo Forrers Karriere ab 20.10 Uhr auf SRF2.