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Die 5. fünfte Schweiz

Schweizer Auswanderin lebt in Portugal ein Schoggi-Leben

Von Lausanne VD nach Nazaré. In Portugal fand das 13-fache Grosi Brigitte Bless (63) statt des erhofften kleinen eigenen Bauernhofs die grosse süsse Erfüllung.

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<p>Späte Berufung: Brigitte Bless fand in Famalicão bei Nazaré ihr neues Zuhause und einen echten Schoggi-Job.</p>

Späte Berufung: Brigitte Bless fand in Famalicão bei Nazaré ihr neues Zuhause und einen echten Schoggi-Job.

Keystone

Aktuell bewegt mich die Frage, wie mein Geschäft weiter wächst. Gerade vergrössere ich die Produktion und plane ein kleines Schokoladenmuseum.

Wenn ich morgens aufwache, höre ich den Atlantik rauschen.

Zum Frühstück esse ich Früchte wie Granatäpfel, Kaki, Birnen und Äpfel. Hier wachsen gute Sorten.

Zur Arbeit gehe ich die Treppe von unserer Wohnung hinab ins Labor und in die Produktionsräume.

Mein Arbeitstag dauert von morgens 7.30 Uhr bis spätestens gegen 23 Uhr.

Am Feierabend gönne ich mir mit meinem Mann einen Besuch bei Freunden im Restaurant, wo wir guten Fisch essen, am liebsten einen Bacalhau, auch Klippfisch genannt.

Typisch portugiesisch an mir ist, dass es mich überhaupt nicht stört, Portugiesisch zu sprechen. Ausserdem mag ich portugiesische Traditionen.

Touristen aus meiner Heimat zeige ich die kleinen Städte Óbidos, wo seit 2002 jedes Jahr ein internationales Schokoladenfestival stattfindet, Caldas da Rainha mit seinen Thermalbädern – und die wunderschöne Wallfahrtskirche Igreja de Nossa Senhora da Nazaré.

Überschätzt wird hier, dass das Leben für Ausländer besonders billig ist. Die Preise steigen in allen Bereichen stetig, selbst für Einheimische wird es schwieriger.

Am meisten stören mich an Portugal die vielen Schlaglöcher in den Strassen.

Von der Schweiz vermisse ich unsere fünf Kinder und 13 Enkel.

Die Schweiz kann von Portugal lernen, mehr Gelassenheit an den Tag zu legen.

Ich würde im Alter zurückkehren, aber das hat noch ein paar Jahre Zeit.

Mein Tipp an andere Auswanderer: Passen Sie sich an. Leben sie für sechs Monate probeweise im Land, und entscheiden sie dann, ob es für sie passt.

Von René Haenig am 15. Februar 2025 - 12:00 Uhr