Mit 15 Jahren nimmt die Zürcherin 2013 am Elite Model Look teil. Gewonnen hat Vivienne nicht, ist sie doch damals mit ihren 172 Zentimetern zu klein für die Modelbranche. Doch Vivienne Rohner wächst und wächst – und mit ihr auch ihre Karriere. Heute gehört die 25-Jährige mit ihren 186 Zentimetern international zu den gefragtesten Models: In ihrem Portfolio finden sich Kampagnen für berühmte Modehäuser wie Mugler und Vivienne Westwood und Covers diverser Modemagazine.
Dabei natürlich auch die «Vogue». Klar, dass Vivienne Rohner auch bei den grossen Fashion Weeks in New York, London, Mailand und Paris auf den Laufstegen präsent ist. Und kürzlich hat sich das französische Luxuslabel Chanel in die Schweizerin verliebt. Seit Virginie Viard als verantwortliche Designerin für Chanel zeichnet, ist Vivienne Rohner ihre Muse. Die aktuelle Ausgabe von «Vogue Hong Kong» ist denn auch eine Hommage an Chanel. In einer romantischen Modestrecke zeigt Vivienne Rohner die neusten Kreationen des Kultlabels. Das Shooting dauerte zwölf Stunden, fotografiert wurde das Schweizer Model vom chinesischen Starfotografen Leslie Zhang. Im Interview spricht sie über ihr Leben als Model und erzählt Privates.
Vivienne Rohner, Sie sind zum ersten Mal in Hongkong. Wie gefällt Ihnen die Stadt?
Ich bin das allererste Mal in Asien. Der einzige kleine Vorgeschmack, den ich bisher hatte, ist Chinatown in New York, wo ich lebe. Ich bin ein fach nur erstaunt, wie freundlich und gastfreundlich die Menschen sind: Es erinnert mich an, die Schweiz, meine eigentliche Heimat. Leider bin ich nur sehr kurz hier, deshalb werde ich auf jeden Fall wiederkommen – vielleicht mit meinem Freund.
Wie schaffen Sie es, in einer so schnelllebigen Branche den Überblick zu behalten?
Irgendetwas sagte mir, dass ich die Schweiz verlassen müsse, weil ich etwas Grösseres wollte, aber nicht unbedingt modeln – das war nie wirklich mein Traum. Es hat sich einfach so ergeben, und schliesslich habe ich mich in die Branche verliebt. Aber das ist nur ein Teil meines Lebens. Das Wichtigste im Leben werden immer meine Familie, meine Freunde und ich selbst sein. Ich verbringe Zeit mit meinem Freund, der viel reist, fahre Auto und gehe durch die Stadt. Ich gehe jeden Tag zwei Stunden mit meinem Hund spazieren, vielleicht auch mehr. Ich bin ein sehr einfacher, unkomplizierter Mensch.
Gibt es besonders denkwürdige Momente in der Zusammenarbeit mit Chanel?
Ich bin Karl Lagerfeld persönlich begegnet; ich bin in seiner Show gelaufen, als ich 17 war, das Komische ist aber, dass sich niemand daran erinnert. Ich habe also eigentlich nur mit Virginie gearbeitet. Es ist ein Privileg, für Chanel zu arbeiten, vor allem, seit ich die Entstehung ihrer Kleider miterleben durfte. Letztes Jahr luden sie mich in die Ateliers in Paris ein, als sie an der Haute-Couture-Kollektion arbeiteten.