In einem sind sind sich alle Schweizer Musikerinnen und Musiker einig: Wenn man als Person in der Öffentlichkeit steht, ist das Zuhause als Rückzugsort umso wichtiger. «Schön Wohnen» tun sie darum alle - jeder auf seine eigene ganz individuelle Art und Weise. Wer in der Wohnung vom Grosi wohnt und wer innerhalb der Stadt Zürich schon zehn mal umgezogen ist? Wer viel zu viel Miete bezahlt und wer sich ein Eigenheim geleistet hat? In der Videoserie «SRF Talkabout» haben Schweizer Künstlerinnen und Künstler aus dem Nähkästchen geplaudert und verraten, wie sie wohnen.
Ein schönes, grosses Haus oder sogar eine Villa, wie es sich für einen «richtigen» Star gehört? Bei Stefanie Heinzmann (33) Fehlanzeige! «Ich wohne in der Wohnung von meiner Grossmama. Ich habe eine Küche eine Stube, eine Ankleidezimmer, ein Büro, ein Schlafzimmer und ein Bad.» Ganz gewöhnlich also. Und auch für die Miete muss die Walliserin nicht viel hinblättern: «Ich habe einen super Deal mit meinen Eltern. Ich zahle 800 Franken pro Monat».
Und dann verrät Heinzmann noch, dass sie in Grosis Wohnung ein doch sehr ungewöhnliches Wohnaccessoire besitzt, dass neben der Eingangstür Gäste begrüsst: «Wenn man in die Wohnung rein kommt, steht im Gang ein ‹Star Wars Stormtrooper›. In Lebensgrösse! Auf den bin ich recht stolz.»
Sänger Baschi (35) gibt auf die Frage, wie er denn wohne, salopp zur Antwort: «Chaotisch und schlampig!» Was seine Ehefrau Alana Netzer (32) wohl davon hält? Mit ihr wohnt er in einer 4.5 Zimmer-Mietwohnung in Zürich. Wieviel Mietzins er dafür jeden Monat hinblättern muss, verrät Baschi nicht genau. Aber er weiss: «Ich bezahle mehr als genug Miete. Zürich ist brutal! Jeder, der in Zürich wohnt, weiss das.»
Im Zügeln ist Baschi mittlerweile ein Profi. «Ich bin in meinen 35 Lebensjahren schon so einige male umgezogen», erzählt er. «Ich bin ein Nomade. Als ich mit 17 bei ‹Music Star› mitmachte, bin ich Zuhause ausgezogen. Dann habe ich meine damalige Freundin kennengelernt und bin zu ihr nach Lenzburg gezogen. Von Lenzburg sind wir später nach Aarau gezügelt und dann von Aarau nach Frick... Von Frick bin ich nach der Trennung nach Basel gezogen und dann nach Zürich.»
Für Fabienne Louves (36) ist eine schöne Wohnung sehr wichtig. Und dafür scheut sie sich auch nicht, eine stolze Miete zu zahlen. Die gebürtige Luzernerin wohnt inzwischen mit Freund Luca Schneider und Hund «Sir Henry» in einer grossen 6-Zimmer-Wohnung am Zürichsee. «Ich wohne sehr schön, in einer Altbauwohnung», verrät die ehemalige «Music Star»-Gewinnerin, die inzwischen auch Hunde-Coiffeuse ist. Satte 3'400 Franken zahlt das Paar für die Wohnung monatlich. «Aber inklusive Parkplatz!», verteitigt Louves den hohen Zins.
Hohe Mieten zahlen auch Rapper Lorenz Häberli (35) von «Lo & Leduc» und Pop-Musiker Crimer (32). Lo wohnt in einer 2-Zimmer-Wohnung im Züricher Kreis 5 und zahlt dafür satte 2'500 Franken Miete. Crimer erhält für 2'900 Franken Mietzins immerhin eine 5.5-Zimmerwohnung. Trotzdem, er findet den Zins «viel zu viel!». Die anderen befragten Stars schweigen im «SRF Talkabout»-Video bei der Geldfrage lieber.
Den Ärger mit den hohen Mieten kann sich Stress (44) sparen. Der Rapper aus Lausanne hat sich den Traum vom Eigenheim erfüllt. «Ich wohne auf 350 Quadratmetern. Mit genügend Zimmern! Ich weiss, dass ich viel Glück habe, ein Haus zu besitzen. Dafür bin ich mega dankbar.»
Eine WG ist für Stress auch früher nie in Frage gekommen, erinnert er sich. «Nein. Nach einer Weile wäre ich da immer wieder allein. Die anderen würden irgendwann ausziehen oder gar sterben!»
Sänger Seven (43) wohnt mit seiner Frau Zahra und seinen beiden Söhnen in einer 5-Zimmer-Wohnung in Luzern. Der Soul-Sänger ist im Umziehen Profi und hat gleich auch ein paar Tipps für den Umzug mit der ganzen Familie bereit. «Seit ich mit meiner Frau zusammen bin, sind wir schon drei Mal umgezogen. Das letzte Mal mit den Kindern. Zügeln ist easy, aber mit einer Familie... nicht easy!», weiss er aus Erfahrung.
«Von dem Zeitpunkt an, ab dem Kinder involviert sind, wird das Zügelbusiness ‹serious›. Da gibt's nur eins: Profis an den Start! Mit Zügelmännern bist du in 10 Prozent der Zeit durch. Und die Kollegen mit einer Pizza bezahlen geht irgendwann ja auch nicht mehr.»
Sowieso habe sich Seven immer geschämt, Freunde zu fragen, ob sie beim Umzug helfen. «Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Das hat sicher damit zu tun, dass ich mit meinem vollen Terminkalender selten Zeit hatte, anderen auch zu helfen.» Jemanden zu fragen: «Du, hilfst du mir beim zügeln?», und selber aber nie helfen, das hätte er nie über die Lippen gebracht.
Ausserhalb von Zürich, in Rümlang, wohnt Michael von der Heide (50) zusammen mit seinem langjährigen Partner Willi Spiess (56). Die beiden sind seit bald 30 Jahren ein Paar. Kater Sämi ist ebenfalls fester Bestandteil der Familie. «Ich würde meinen, ich wohne sehr schön. Mit einer tollen 365-Grad-Terrasse. Ich sehe den Glärnisch und wenn's schön ist, auch den Säntis», schwärmt er vom Bergpanorama. Dafür zahlt das Paar 2'300 Franken Miete, verrät der Chansonnier.
Anlässlich seines 50. Geburtstages im Oktober letzten Jahres (2021) zeigte Michael von der Heide der «Schweizer Illustrierten» seine Wohnung exklusiv.
Bis er in seinem Traumreich angekommen ist, habe es aber gedauert. «Innerhalb von Zürich bin ich innert zehn Jahren sicher zehn Mal umgezogen. Jetzt wohne ich schon wieder ein Jahr am selben Ort. Ich bin jetzt sesshaft», lacht von der Heide.
Und zum Schluss verrät Michael von der Heide noch, welches Einrichtungsstück für ihn das Wertvollste ist. «Der Vater von Sängerin Vera Kaa hat mir einmal ein altes Harmonium geschenkt. Das kommt immer mit, bei jedem Umzug. Bis ins Grab!», scherzt er.