Kunz, was ist Ihre früheste Erinnerung?
Der Lebkuchenstand an der Chilbi in Mauensee. Ai – diese Bildli mit Zuckerglasumrahmung auf den Kuchen!
Als Sie Kind waren: Was hat Ihr Vater da immer zu Ihnen gesagt?
«Marco, das musst du auch lernen, man kann nicht immer alles haben.» Dieser Satz fiel regelmässig am Karfreitag. Da wollten wir jeweils in den Europa-Park – aber nur bei schönem Wetter. Es hat so viele Male geregnet, und ich war so enttäuscht!
Wie hätte Ihr Vorname als Mädchen gelautet?
Rahel.
Als Sie 16 waren: Wie sah ihr Zimmer aus?
Unordentlich. Gitarre auf dem Bett, Liednotizen am Boden, Schulmaterial für die Maurerlehre auf dem Schreibtisch, ein Bild meiner Angebeteten auf dem Nachttisch.
Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Da ich dick war, nannten mich einige Schoggimampf. So fies!
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Ja klar. Wir haben schon im Kindergarten gschmüselet – obwohl wir nicht wussten, wie das geht.
Ihr schönstes Geschenk als Kind?
Ein oranger Bob vom Götti, mit dem ich den Seppalirain runterdüsen konnte.
Ihr Lieblingsbild im Fotoalbum aus Kindertagen?
Eines mit meinen Schwestern am Baden in Yvonand auf dem Camping. Das sind schöne Ferienerinnerungen.
Haben Sie ein Tattoo?
Ein Tribal auf dem Rücken. Zur ersten Rockband – wir hiessen Speedflash – gehörte auch eine Tätowierung. Damals fand ich sie schöner als heute.
Ihr träfstes Mundart-Wort?
Ich liebe das Wort «goume» für Kinderhüten. «Habasch» ist auch ulkig.
Ihre peinlichste Modesünde?
Hohe Buffalo-Schuhe mit 14 Jahren, damit ich etwas grösser wirkte, als ich war.
Das Kitschigste, was Sie jemals gemacht haben?
Für eine Flamme habe ich mal eine Gartenlampe geklaut und ihr vor die Haustür gestellt. Okay, das ist eigentlich eher unanständig.
Die beste Idee Ihres Lebens?
Alles auf die Karte Musik zu setzen.
Und die dümmste?
Die passiert mir immer wieder: Dinge auseinandernehmen, die ich danach nie mehr zusammenflicken kann.
Welche Bücher und Filme haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
Der Rhythmus und der Gesang von Michael Jackson. Und das Buch «Jenseits von Gut und Böse» von Michael Schmidt-Salomon.
Welches Geräusch lieben Sie?
Schlafende Kinder machen schöne
Geräusche.
Wovon träumen Sie schon lange, trauen sich aber nicht, es zu tun?
LSD zu nehmen und neue Dimensionen zu erleben. Ich bin aber generell gegen Drogen, deshalb bleibt es ein Traum.
Ihr grässlichster Urlaub?
All-inclusive-Ferien in Ägypten. Die Anlage war eigentlich sehr schön, aber ohne die Möglichkeit, mal rauszugehen. Man war gefangen im goldenen Käfig, zusammen mit Menschen, die sich an dekadenten Buffets vollstopften. Nie wieder!
Für welche Eigenschaften bekommen Sie immer wieder Komplimente?
Leider nicht dafür, dass ich Kliby und Caroline so perfekt nachahmen kann. Für diese Fähigkeit wünschte ich mir wirklich mehr Anerkennung.
Was an Ihnen ist nicht normal?
Bei Liften, wo die Türen mitfahren, stehe ich immer ganz hinten, da
ich Angst habe, dass ich den Finger einklemme und der Lift ihn dann …
Ich mag es gar nicht zu Ende denken.
«Meine Frau und ich teilen uns die Elternzeit»
Wie sind Sie, wenn Sie betrunken sind? Und: Was können Sie alkoholisiert besser als nüchtern?
Dann bin ich sehr gesellig. Wenn ich Rotwein trinke, komme ich ins Schwelgen und Philosophieren. Und Tanzen geht mit Alkohol noch besser als ohne.
Engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Ich gebe immer wieder Kinder-KUNZerte: Die Einnahmen gehen
an Organisationen, deren Arbeit ich schätze.
Haben Sie ein besonderes Talent, von dem niemand weiss?
Freihändig Velo fahren kann ich sogar über Bordsteine.
Angenommen, Sie könnten Wunder vollbringen – Superkräfte inklusive: Was sind Ihre ersten drei Taten?
Das Weltvermögen umverteilen, das CO2-Problem lösen – und jedem Menschen eine CD von mir schenken.
Wie alt wären Sie gern für immer?
Fragen Sie mich das noch mal, wenn ich 80 Jahre gelebt habe.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Einen Tag an diesem einen Strand in den Flitterwochen mit meiner Frau. Das war ein Traum.
Wer soll dereinst Ihren Nachruf schreiben?
Dafür bin ich viel zu jung. Ich denke überhaupt nicht daran zu sterben.