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Auf dem Sprung

Skicrack Loïc Meillard offenbart seine zweite Leidenschaft

Am 27. Oktober startet der Edeltechniker Loïc Meillard im österreichischen Sölden in die neue Weltcup-Skisaison. Zwei Tage später feiert er den 28. Geburtstag. Als Zweiter des Gesamtweltcups 2023/24 ist er der Gejagte.

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Les collons, le 11 juin 2024, Loic Meillard skieur professionnel © sedrik nemeth Loïc Meillard, skieur, mardi 11 juin 2024 sur les pistes D'Hérémence, la piste de son enfance (VS)

Weiter, besser, schneller: Der Walliser Skicrack posiert gern für Bilder, ist er doch selber ein passionierter Fotograf.

Sedrik Nemeth

Ski aus dem vorigen Jahrhundert hat sich Loïc Meillard (27) an die Füsse gebunden, um hier in Thyon-Les Collons VS fürs Bild zu posieren. Er macht gern mit, Fotografie ist die zweite grosse Leidenschaft des Skicracks, der sich vergangene Saison hinter Überflieger Marco Odermatt als Nummer 2 des Gesamtweltcups positioniert hat. In den Medien wurde er schon als Stan Wawrinka des Skisports bezeichnet. «Diese Zuordnungen sind Blabla», meint er lachend.

Obwohl der Vergleich nicht ganz falsch sei: Wawrinka stand immer im Schatten der Legende Roger Federer, Meillard bisher in jenem von «Odi National». «Ich bin aber überhaupt nicht frustriert deswegen. Mit solchen Ausnahmetalenten entwickelt sich der Sport vorwärts.»

Talent wurde ihm in die Wiege gelegt

Schon als kleine Kinder standen Loïc und seine zwei Jahre jüngere Schwester Mélanie, die ebenfalls zum Schweizer Nationalteam gehört, auf den Ski. Am Hang, wo das Bild entstand, machten sie ihre ersten Schwünge. Die Eltern waren Skilehrer, der Vater gar Speedskifahrer.

Damals lebte die Familie noch in Neuenburg, kam aber immer an den Wochenenden ins Ferienhaus im Wallis, die Kids traten dem Ski-Club Hérémencia bei. Als Loïc zwölf Jahre alt war, dislozierte die Familie definitiv nach Hérémence. «Ich habe nur gute Erinnerungen an diese Zeit. Die Coaches kamen uns jeweils von der Schule für die Trainings abholen. Das war toll.» Obwohl ihre Eltern Skifans waren, hätten sie nie Druck gemacht. «Die Leidenschaft ist bei Mélanie und mir selber entstanden.»

Aufholjagd am Ende der Saison

Dass die vergangene Saison seine bisher beste würde, hätte zu Beginn des Weltcupwinters niemand erwartet. Er startete mit einer neuen «Wunderbindung», die aber erst nicht funktionierte und ihn mehrmals aus den Rennen warf. Gegen Ende der Saison dann die Aufholjagd: Allein im März holte er vier Podestplätze und kämpfte sich mit konstanter Leistung immer weiter nach vorne. Seine Paradedisziplinen sind der Riesenslalom und der Slalom, doch er startet auch im Super-G und in der Abfahrt – als einer der wenigen Allrounder im Weltcup.

Ende Oktober kann Loïc Meillard mit Selbstbewusstsein in die neue Saison starten. Nach Trainingslagern in Übersee und der Schweiz stehen nun viele Sponsoren- und Medientermine an, bis es ernst gilt.

Ins Wallis wird er dann nur noch selten zurückkehren, der Weltcupkalender ist eng getaktet. «Manchmal bin ich anderthalb Monate am Stück weg. Wenn ich während des Winter zusammengezählt zwei Wochen hier in Hérémence sein kann, ist das viel.» Für den Edeltechniker ist das völlig okay – Skifahren ist seine Passion.

 

Text: Matthias Davet

am 6. Oktober 2024 - 18:00 Uhr