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ESC-Finale in der Schweiz?

So machten es die Österreicher

Sollte Nemo am 11. Mai die ESC-Krone gewinnen, würde das Finale 2025 in der Schweiz stattfinden. Was dies für die SRG und SRF bedeuten könnte, zeigt ein vergleichbarer Blick nach Österreich, wo der ORF vor neun Jahren vor derselben Aufgabe stand.

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Nemo

Nemo könnte den ESC in die Schweiz holen.

ZVG

Vor neun Jahren stand Österreich nach dem Sieg von Conchita Wurst (35) vor einer ähnlichen Aufgabe, wie sie nach einem Triumph von Nemo (24) auch für die Schweiz bestünde. Auf Anfrage der Ringier Medien Schweiz hat der Österreichische Rundfunk ORF einen Überblick über die Grossproduktion «Building Bridges» vom Mai 2015 zusammengestellt, der zeigt, was ungefähr auf die SRG und SRF zukäme.

International war der 60. ESC mit rund 200 Millionen Zuschauenden der damals erfolgreichste der Geschichte. In Österreich verfolgten bis zu zwei Millionen das Finale, in der ganzen Finalwoche waren es 5,86 Millionen. Die ORF-Website verzeichnete fast 25 Millionen Aufrufe. Insgesamt präsentierte der ORF zwölf ESC-Shows. Mehr als 100'000 Besucherinnen und Besucher kamen dafür total in die Wiener Stadthalle.

Ganz Wien war auf den Beinen

Das «Eurovision Village» am Wiener Rathausplatz war das grösste Public Viewing und Treffpunkt für mehr als 120'000 ESC-Fans in der Finalwoche. Allein am letzten Abend waren es mehr als 25'000. Insgesamt gab es in Österreich 49 Public Viewings.

Der ORF arbeitete mit 140 Partnern zusammen, darunter fünf internationalen und 13 nationalen Sponsoren. Massgeblich involviert waren die Stadt Wien und die Wiener Stadthalle. Allein am Finaltag waren mehr als 3000 Mitarbeiter des ORF, seiner Partner und Volunteers im Einsatz. 1565 Medienschaffende waren akkreditiert. Dazu kamen 1269 Delegierte der 40 teilnehmenden Nationen. Die 800 Volunteers stammten aus 41 Ländern. Der jüngste war 18 Jahre alt, der älteste 77.

Erster «Green Event» der Geschichte

Zum ersten Mal wurde der grösste TV-Unterhaltungsevent der Welt als «Green Event» organisiert. Der Einsatz von Mehrwegbechern sparte 4,5 Tonnen Müll und 40 Tonnen CO2 ein. Zudem wurde die gesamte Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen sichergestellt. 440'000 Liter Diesel entfielen, was über 1000 Tonnen CO2 entspricht.

Knapp 85 Prozent der Besucherinnen und Besucher kamen mit dem ÖV oder zu Fuss zu den Shows in die Stadthalle oder zum Public Viewing. 140 Mitarbeitende der Wiener Linien waren allein für die Besucherinformation im Einsatz.

Erstaunlich: Der Budgetrahmen wurde eingehalten – respektive sogar unterschritten. Die Kosten beliefen sich für den ORF auf netto 14,1 Millionen Euro statt der geplanten 15 Millionen. Dies gelang vor allem durch höhere Ticket- und Sponsoring-Einnahmen. Auch die Ausgaben der Stadt Wien waren leicht geringer als veranschlagt. Die für die Stadthalle vorgesehenen Kosten von 8,89 Millionen Euro wurden um mindestens 800'000 Euro reduziert. 

 

von Jean-Claude Galli

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Blick.ch

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Blick.ch

Blick.ch
Von Schweizer Illustrierte am 9. April 2024 - 06:00 Uhr