Erst feierte Zoé Vergé-Dépré (26) die grössten Erfolge ihrer Karriere. Gemeinsam mit Spielpartnerin Esmée Böbner (24) wurde sie an den Olympischen Spielen in Paris fünfte, an der darauffolgenden Europameisterschaft reichte es sogar fürs Treppchen und sie holten die Bronzemedaille. Doch dann der Knall: Partnerin Esmée Böbner trat zurück und auch ihr Trainerteam löste sich auf. Acht Jahre lang spielten Vergé-Dépré und Böbner zusammen im Sand und hatten eine sehr enge Beziehung. «Es ist wie in einer Ehe, die man sich nicht aussucht», sagt die Sportlerin. Erst haderte sie mit ihrer Karriere und fragte sich: «Wer bin ich denn ohne diese Menschen?» Groll hegt sie aber keinen. «Wer nahe am Team war, wusste, dass es für Esmée noch ein Leben abseits vom Beachvolleyball gibt.»
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele wurde für Zoé Vergé-Depré durch die Tatsache getrübt, dass es ihre grosse Schwester Anouk Vergé-Dépré (32) nicht nach Paris schaffte. «Wir sassen beide weinend auf dem Sofa», erinnert sie sich an den Moment, als sich die Schwestern nach dem Entscheid zum ersten Mal sahen. Diese schwierige Situation habe die Schwestern aber noch näher zusammengebracht, sagt Zoé Vérgé-Depré. Transportieren sie diese Nähe auch bald auf das Beachvolleyball-Feld? «Wir spielen beide mit dem Gedanken», sagt die Sportlerin. Ein Entscheid soll bald fallen.
Ein Leben aus dem Koffer
Mit 26 Jahren Spitzensportlerin zu sein, bedeutet viel Verzicht. «Ich bin das halbe Jahr auf Tour, lebe aus dem Koffer und verpasse darum viele Feste und Geburtstage», so Zoé Vergé-Dépre. Was sie in ihrem Leben als Beachvolleyball-Profi vermisst, was sie sich wünscht und was ihre Karriere mit ihren Freundschaften und Beziehungen macht – das und mehr verrät sie Moderatorin Sina Albisetti im aktuellen SI.Talk.