Lässig lehnt sich Dennis Marbacher (32) an den Türrahmen in seiner Dreizimmerwohnung in Affoltern ZH. Hier lebt der Zürcher seit fast zehn Jahren – und das ganz allein. Die letzte Zeit sei intensiv gewesen. In der 3+-Sendung «Der Bachelor», die in Thailand aufgezeichnet wurde, suchte er nach der grossen Liebe.
Lange habe er überlegt, ob er da mitmachen solle. «Ich bin ungern im Mittelpunkt, aber genau darum hab ich es gemacht – um mich zu challengen.» In seiner Kindheit wurde Dennis gemobbt. «Für meine Grösse war ich sehr dünn. Darüber wurde gewitzelt.» Dank Fitnesssport gewinnt Marbacher sein Selbstbewusstsein zurück. Heute ist er trainiert und mit einer Grösse von 1,95 Metern begehrt: «Könnte ich dem jüngeren Dennis, der stotterte, sagen, dass einmal so viele Frauen um ihn kämpfen, er würde das sicher nicht glauben.»
«Ich habe mich damit abgefunden, nie mehr zu sehen»
Sein grösstes Handicap lässt sich hingegen nicht wegtrainieren: Dennis Marbacher hat eine Sehbehinderung. Über Nacht erblindete er. «Ärzte vermuten, dass ich mir in Brasilien eine Vergiftung zugezogen habe.» Dank regelmässigen Arztbesuchen und Therapiestunden sieht Marbacher mittlerweile auf einem Auge wieder, wenn auch nur eingeschränkt. «Die ‹Bachelor›-Kandidatinnen musste ich stets einmal abscannen, damit ich sie sehe.» Bei hellem Licht ist Dennis Marbacher zudem auf eine Brille mit orangen Gläsern angewiesen. Auch bei den Aufnahmen fürs Fernsehen. «Ich musste oft Pausen einlegen, weil es für die Augen zu anstrengend wurde. Aber ich wollte nicht, dass mich meine Sehbehinderung aufhält.»
Dennis Marbacher legt Wert auf Loyalität, Freiraum und Harmonie
Im Job fand er ebenfalls Wege, sein Handicap zu meistern. Der Finanzberater arbeitet oft von zu Hause aus und lässt sich von spezieller Software viele Inhalte vorlesen. Wie seine Kunden auf seine «Bachelor»-Teilnahme reagieren? «Überwiegend positiv. Es entstehen in einer eher trockenen Branche nun lustigere Gespräche», sagt Dennis Marbacher schmunzelnd.
Gute Gespräche seien ihm auch in einer Liebesbeziehung wichtig. Ausserdem: «Loyalität, Freiraum und ja kein Drama», betont Marbacher. Ob er bei seiner Suche als Bachelor erfolgreich war, verrät er nicht. Aber: Fündig wurde er auf jeden Fall bei der Suche nach sich selbst.