Dieses Ostern ist anders als die Ostern der letzten Jahre: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat der Bundesrat vor dreieinhalb Wochen den nationalen Notstand ausgerufen. Zum Schutz der Bevölkerung und um die Zahl der Neu-Infektionen zu bremsen und damit einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeugen, müssen Restaurants, Geschäfte und Freizeitbetriebe bis mindestens 26. April 2020 geschlossen bleiben. Öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten. Zudem wurden für Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich Einreiseverbote verhängt.
Mit diesen Massnahmen hat der Bundesrat den Grundstein gelegt, um das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen zu bringen. Ob das Virus dadurch eingedämmt werden kann, hängt nun vorderhand vom Willen und Verhalten der Bevölkerung ab. Dies wurde in den zahlreichen Medienkonferenzen des Bundesrates immer wieder betont. Der Corona-Lockdown fordert viel Durchhaltewillen vom ganzen Land – gerade an diesem Osterwochenende mit prächtigem Wetter.
Weil das Einhalten der Social-Distancing- und Hygieneregeln aber gerade jetzt enorm wichtig ist, geht der Bundesrat pünktlich zum langen Osterwochenende nochmal in die Offensive. Und dieses Mal richtig kreativ, persönlich und auch rührend: Die Bundeskanzlei hat ein Video publiziert, in dem die sieben Regierungsmitglieder verraten, wie sie unter diesen besonderen Umständen Ostern verbringen.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, 59, macht den Anfang und gibt ungewohnt viel privaten Einblick. «Eigentlich würde ich an Ostern meine Mutter im Altersheim besuchen. Das ist dieses Ostern nicht möglich», sagt sie und erklärt, wie sie ihre Mutter stattdessen überrascht: «Dafür habe ich mir vorgenommen, dass ich meine Mutter am Ostersonntag nachmittags anrufe. Sie kann den Hörer neben sich legen und sie kann sich wünschen, was ich ihr auf dem Klavier vorspiele.»
Auch die anderen sechs Bundesratsmitglieder verzichten darauf, ihre Freunde, Verwandten und Bekannten zu treffen. Ignazio Cassis, 58, etwa bekräftigt, dass er nicht wie gewohnt Ostern feiert: «Man isst gemeinsam... Es ist eine Gelegenheit, sich wiederzusehen. Dieses Jahr wird das nicht so sein. Wir dürfen uns nicht zu nah kommen, daher verschieben wir das Treffen», bekräftigt Cassis.
Wirtschaftsminister Guy Parmelin, 60, wollte an Ostern einen schönen Ausflug mit seiner Frau Caroline, 57, unternehmen. Doch diesen hat er bis auf Weiteres vertagt: «Ich wollte mit meiner Frau nach Villars. Aber in der jetzigen Situation werde ich zu Hause in Bursins bleiben», verspricht Parmelin.
Damit tut er das Gleiche wie sein Bundesratskollege Alain Berset, 48. Der Gesundheitsminister verkürzt sich die Zeit daheim mit Bücher lesen, wie er im Video offenbart: «Ich werde in Büchern weiterlesen, die liegen geblieben sind, anstatt rauszugehen.»
Wie die weiteren Bundesräte Viola Amherd, Ueli Maurer und Karin Keller-Sutter die Ostertage verbringen, erfahrt ihr im Video oben.