Was wären Sie als Kind gern geworden?
Vieles: Indianerin wegen Winnetous Schwester Nscho-tschi. Skirennfahrerin, weil ich bei den Skirennen in unserem Dorf oft vorne mitfuhr. Dirigentin eines wirklich grossen Sinfonieorchesters. Und schliesslich Hebamme, bis ich merkte, dass es mir anders wird, wenn ich Blut sehe.
Wie sah Ihr Zimmer mit 16 aus?
Da hingen Poster von Bernhard Russi, Maite Nadig, Abba und Amnesty International. Je nach Gefühlslage wollte
ich Olympiasiegerin werden oder die Welt retten.
Haben Sie einen Spitznamen?
Im Bernbiet Söne, bei einigen Freundinnen und Freunden heisse ich Hasi.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Für viele wunderbare Momente in meinem Leben bedanke ich mich oft, oder ich bitte um Glück und Gesundheit für meine Liebsten und um Toleranz unter den Völkern. Wenn ich meine Sorgen diesem Grossen, das mein Denkvermögen übersteigt, übergeben kann, fühle ich mich jeweils getröstet.
Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
«Wusste ich doch, dass das passiert.»
Wie möchten Sie sterben?
Aus die Maus.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Dass ich mit meinem Tempo und meiner Ungeduld Menschen überfahre oder brüskiere.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Alles, was andere über mich denken, stimmt total.
Wann weinten Sie zuletzt?
Zugegeben, ich bin eine Heulsuse. Ob Siegerehrungen und Schnulzenfilme, Sonnenuntergänge oder -aufgänge, einfach bei allem, was mein Herz berührt, flenne ich.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Eine junge Frau will «Arena»-Moderatorin werden, weil sie mich als Kind jeweils am Freitagabend im Fernsehen in Action gesehen hat. Dass ich als bisher einzige Frau in dieser Position Vorbild für junge Frauen sein konnte, berührt mich und macht mich stolz.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Mit alles und scharf.
Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Selbstverständlich.
Wofür sollte es Bussen geben?
Für Laubbläser.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit einem Sauna-Nachmittag und einem Znacht mit meinen Liebsten und einer guten Flasche Roten. Oder einer Nacht im Hotel Beatus in Merligen am Thunersee.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Der «Coiffeur» – den spiele ich hin und wieder auf meiner Jass-App.
Ihr absolutes Lieblingsessen?
Alles, was Erika im Resti Holzstübli in Amden, meiner zweiten Heimat, auf den Tisch zaubert. Vor allem das Rehschnitzel; ich habe mir geschworen, sonst nirgends mehr Wild zu essen.
Was mögen Sie gar nicht?
Krieg, Kunstblumen, Callcenter, Dauerregen, Fundamentalisten, Blutwurst, Horrorfilme, Besoffene, Honigmelonen, Mobber, Stinkfüsse, Besserwisser, Zugverspätungen, Humorlosigkeit, gekochten Fenchel, grosse Schlangen.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Lachen, Klopapier, Kaffee, Kerzen und ein Akkukabel fürs Handy.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Steuern. Wobei ich gern meinen Beitrag zum Gemeinwohl leiste. Ein Freund aus Afrika, Malawi, war mal zu Besuch und meinte: «Wir zahlen auch Steuern, nur haben wir nichts davon. Die Strassenlampen brennen nicht, niemand räumt den Dreck weg, und niemand pflanzt Blumen im Park.»
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit dem Liftmonteur! Sorry, den habe ich geklaut von meinem geschätzten SRF-Kollegen Hannes Hug.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Einen Tag als Kind bei den Grosseltern auf dem «Hübeli», ihrem Bauernhof. Grosi würde den Ofen einheizen und Honigmilch machen, Grosätti würde den Schlitten am VW-Käfer anbinden, uns über die verschneite Ramsegg ziehen und hinterher auf dem Ofenbänkli die Geschichte weitererzählen von Peter und den Elefanten.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Einen Helikopter, Benzin und eine Gebrauchsanweisung für den Heli. Ich glaube, auch der ist von Hannes Hug.