Er feiert heute seinen 50. Geburtstag unter speziellen Bedingungen. Rainer Maria Salzgeber moderiert an seinem Runden die letzte Ausgabe der diesjährigen «Donnschtig-Jass»-Staffel aus Balsthal SO. «Als ich die Anfrage für den ‹Donnschtig-Jass› bekam, war für mich klar, dass ich das zuallererst mit meiner Familie absprechen muss», sagt er zu SI online. «Erstens entfielen dadurch die Sommerferien en famille, zweitens wurde deutlich, dass wir auch meinen 50. Geburtstag nicht zusammen feiern können.»
Nun komme die Familie heute Abend einfach in die Sendung. «Wir stossen nach dem Abspann zusammen an.» Selber thematisieren werde er den Geburtstag in der Sendung übrigens nicht. «Aber ich weiss, dass die Redaktion offenbar etwas vorbereitet hat und mich damit überraschen will.»
Im November feiert Rainer Maria Salzgeber gleich noch einen «Runden»: Sein 25-Jahr-Jubiläum beim Schweizer Fernsehen. Warum er seit so vielen Jahren gut ankommt beim SRF-Publikum? «Ich glaube, weil sich die Zuschauer mit meiner Art identifizieren können. Sie spüren, das ist einer von uns. Das ist mir auch wichtig und ich suche die Nähe zum Publikum. Zum Beispiel in den vergangenen Wochen jeweils nach dem Jass, als ich mich auch noch an den Festbank gesetzt habe, um mit den Leuten zu plaudern. Das hat sicher mit meiner Herkunft zu tun, dem bodenständigen Wallis, aber auch mit Werten wie Toleranz, Empathie, die mir meine Eltern mitgegeben haben. Dass ich nicht abhebe, dafür sorgt auch meine Frau Chantal. Ich bin sicher jemand mit einem speziellen Job, aber ansonsten spielt sich mein Leben ja ganz gewöhnlich ab, mit den Freuden und Leiden des Alltags.»
«Sagen wir so: Mode interessiert mich immer noch, aber ich kleide mich mit 50 weniger bunt und werde sicher auch nicht mit 70 noch in knallengen orangefarbenen Hosen rumlaufen», sagt er. Der Typ für den klassischen eher langweiligen dunkelblauen Anzug mit weissem Hemd und blauer Krawatte werde er aber nie sein, so Salzgeber weiter. «Das wissen sie auch bei SRF. Was mir zudem wichtig ist, sind Accessoires wie Pochettli und bunte Socken. Darauf lege ich nach wie vor grossen Wert.»
«Ich wollte ja immer lieber der neue Pascal Zuberbühler statt der neue Beni Thurnheer werden. Doch das hat nicht geklappt, ich war schlicht zu schlecht als Fussballgoalie. Fussball spiele ich heute gar nicht mehr, da ich an einem Knorpelschaden am Knie leide. Stattdessen trifft man mich auf dem Golfplatz an – und ich habe das Velofahren für mich entdeckt! Darum fuhr ich diesen Sommer auch immer per Velo von einem Donnschtig-Jass-Austragungsort zum nächsten. So lerne ich gleich noch die Schweiz von einer anderen Seite kennen – eben nicht mehr von der Autobahn aus, wie bisher zumeist.»
«Da habe ich keinen nennenswerten, und schnarchen tue ich nur nach Rotwein», sagt er lachend. «Eher ein Ritual als eine Macke ist, dass ich mir angewöhnt habe, meine Nervosität in eine positive Emotion umzuwandeln, sprich: Ich freue mich auf die Show, anstatt dass ich nervös bin. Nervosität hemmt nur die Leistung, darum habe ich diese auch aus meinem Wortschatz gestrichen. Ich würde sagen, ich bin stattdessen freudig erregt.»
Auch in der Liebe feiert der Walliser dieses Jahr ein Jubiläum: Genau 20 Jahre ist er mit seiner Gattin Chantal, 47, verheiratet. Sein Rezept für eine lange Ehe? «Etwas vom Wichtigsten ist sicher, dass meine Frau mein Lebensmodell mit diesen sehr unregelmässigen Arbeitszeiten akzeptiert. Ohne sie wäre meine Karriere gar nicht möglich gewesen», sagt er. «Sprich: Wir sind keine 0815-Familie, die immer zu einer bestimmten Zeit isst, einkauft oder mit dem Hund spaziert, sondern es braucht sehr viel Flexibilität.»
Chantal sei eine Frau, die extrem viel Verständnis und Toleranz für ihre Mitmenschen mitbringe, in der Beziehung und auch in der Familie. Sie würde dadurch auch für einen gigantischen Zusammenhalt innerhalb der Familie sorgen, so Salzgeber. «Wir sind beide grosse Familienmenschen. Wir wollen die Kinder immer dabeihaben.» Dennoch komme bei ihnen auch die Zweisamkeit nicht zu kurz. «Bei guten Gesprächen und einer Flasche Wein – oder beim Wandern rund ums Matterhorn, dafür könnten wir die Kinder eh nicht begeistern.»