Das «mittlere Alter» umrankt viele Mythen: Männern wird nachgesagt, in den Jahren zwischen 40 und 50 besonders anfällig auf Seitensprünge zu sein – oder sich einen Ferrari zu kaufen. Eine Tatsache ist dagegen, dass in dieser Zeit bei vielen Frauen die Wechseljahre einsetzen – es gibt sie übrigens auch beim Mann, sagt die Forschung. Geschlechterübergreifend sorgt das «Midlife» vor allem für Gesprächsstoff, ungeklärte Fragen – und Irritation.
Mit einer gesunden Prise Humor und Selbstironie widmen sich derzeit Mona Vetsch (49) und Tom Gisler (49) dem Thema – ihr Bühnenprogramm heisst passend «Im mittleren Alter» – «Mona Vetsch und Tom Gisler bringen die Sorgen, Nöte und Freuden ihrer Generation X ungeschminkt auf die Bühne», heisst es in der offiziellen Beschreibung des Programms. In einem Podcast mit Moderationskollegin Andrea Jansen (44) spricht Vetsch von einem veritablen Wendepunkt.
«Entweder du reisst alles ein, ...»
«Ich glaube, das Gefühl vom Stehenbleiben kennt man nicht vor 45 nicht», erklärt Vetsch. Bis zu diesem Alter «kommt einfach megaviel auf dich zu, was zu machen ist». Konkret nennt die Moderatorin dabei Beziehungen. Einmal finde dann eben dieser Stillstand statt – «du bist dich ständig am Einrichten. Irgendwann bist du dann aber eingerichtet. Und dann?»
Es gäbe in dieser Situation eigentlich nur zwei Lösungen: «Entweder du reisst alles ein – oder du beginnst festzustellen, dass dein Leben einen anderen Rhytmus bekommt» und nicht mehr so dicht getaktet ist, wie es vorher war. Vielleicht merke man, dass man ohne einen gewissen Input, «ohne diese Intensität» nicht mehr leben könne. «Oder du sagst, dass das Rezept der ersten Hälfte nicht mehr das Rezept der zweiten Hälfte ist.»