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Starkoch Andreas Caminada

«Meine Kinder müssen alles probieren, auch Spargeln»

Vor 20 Jahren hat der Starkoch «Schloss Schauenstein» eröffnet. Der Juror von «MasterChef Schweiz» verrät, wann er «Hey, yeah, yeah» singt, was er lernt und was er seinen Kids auftischt.

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Andreas Caminada eroefnet das Oz 2021 Oz, Restaurant by Caminada © Thomas Buchwalder

Zum zweiten Mal in Folge sitzt Andreas Caminada ab dem 9. Mai in der Jury von «MasterChef Schweiz» auf 3+.

Thomas Buchwalder

Andreas Caminada, verraten Sie uns Ihren Spitznamen?
Die Familie meiner Frau nennt mich Andi. Ansonsten habe ich keinen. Auch nicht als Kind, mein Name war immer Andreas. Natürlich hat meine Frau viele Spitznamen für mich, aber die verrate ich nicht (lacht).

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Für mich ist es suspekt, aber für meine Arbeit bekomme ich tatsächlich viele Komplimente. Wenn unsere Gäste nach Hause gehen und sagen, dass sie bei uns ihren Alltag vergessen konnten, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Was lernen Sie zurzeit, was Sie noch nicht so gut können?
Ich mache gerade die Bootsprüfung. Das möchte ich schon seit 20 Jahren tun. Mir ist es wichtig, dass man sich weiterbildet und vielseitig bleibt, auch neben dem Beruf. So setze ich mich nun hin und lerne.

Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Mehr Zeit zu haben und in den Tag hineinleben zu können.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Zum einen bin ich schnell für neue Projekte und Ideen zu haben, aber wenn diese dann stagnieren, geht meine Energie dafür verloren. Vielleicht sollte ich geduldiger sein.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Koch. Daran kann ich mich zwar nicht erinnern, aber meine Familie erzählt mir das immer wieder.

Als Sie 16 waren: Wie hat Ihr Zimmer da ausgesehen?
Mit 16 habe ich meine Lehre angefangen. Ab da hatte ich ein Zusatzzimmer in Laax in einer Wohnung, die ich mit meinem Nebenstift geteilt habe. Da war ich in meiner Sportphase. Alles lag griffbereit: vom Tennisschläger bis hin zum Snowboard. In dieser Zeit haben wir immer 4 Non Blondes gehört (singt) «And I said hey, yeah, yeah!» – das war mein Soundtrack zu dieser Zeit. Poster an der Wand hatte ich eher früher. Etwa Fussball- oder «Baywatch»-Poster (lacht).

RINUS VAN DE VELDE After all these years I finally..., 2022 oil pastel on paper 110 x 73 cm

Die Werke von Rinus Van de Velde gefallen dem Starkoch besonders gut.

HO

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Schöne Möbel, schönes Design, schöne Materialien. Und Bücher!

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Nach meiner Lehre war ich ein Jahr in Vancouver. Dort hat mich der britische Comestibles-Händler David Dustin unter seine Fittiche genommen und mit mir viele Restaurants abgeklappert und entdeckt. Diese Zeit in Kanada hat meinen Horizont erweitert und prägt meine Arbeit bis heute.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Oh, ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Sobald ein Film romantisch oder traurig ist, fühle ich mit. Pure Emotionen berühren mich.

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass ich arrogant sei. Wahrscheinlich ist es wegen meiner Frisur. Tatsächlich bin ich ein sehr nahbarer Mensch und habe auch kein Problem damit, meine Küche auf den Knien zu putzen.

Haben Sie einen Tick?
Wenn ich einen Raum betrete, muss ich die Kissen geraderücken.

LC 2 Corbusier Sessel

Jeden Morgen liest der Bündner in einem seiner zwei Corbusier-Stühle die Zeitung.

HO

Wer ist Ihre kritischste Jury?
Meine Frau. Sie hinterfragt viele meiner Entscheidungen, und wir diskutieren viel.

Am 9. Mai startet die zweite Staffel «MasterChef Schweiz», Ihr Fazit als Jurymitglied?
In der ersten Staffel konnte man die Entwicklung der Kandidaten beobachten, in der zweiten Staffel sind die Kandidaten nun extrem motiviert. Ich denke, sie haben gegenüber den letztjährigen Teilnehmern einen Vorteil, da sie erahnen konnten, was auf sie zukommt. Das Level ist sehr hoch, die Challenges, die Jury und die knappe Zeit erhöhen aber den Druck.

Worauf freuen Sie sich am meisten in der neuen Staffel?
Auf das neue Studio. Es ist der absolute Hammer!

Mit wem würden Sie gern zusammen nachtessen?
(Überlegt.) Barack Obama … nein, eigentlich durfte ich schon mit vielen interessanten Personen zusammen essen. Deshalb bin ich wunschlos glücklich.

Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Früher war mein Traum die Selbstständigkeit. Nun feiern wir Ende Jahr unser 20-Jahr-Jubiläum und werden das «Schloss Schauenstein» dafür schön herrichten. Seit einigen Jahren träume ich von mehr und mehr Selbstversorgung. So denken wir fast alles neu, haben unsere Bäckerei, einen grossen Garten, das vegetarische «Oz» gegründet und wollen immer nachhaltiger werden. Ich denke, man muss Dinge träumen, die realistisch sind. Wenn man diese umsetzen und sich immer wieder neue Ziele setzen kann, bleibt man agil.

Von Lina Hodel am 5. Mai 2023 - 15:49 Uhr