Nach dem Ende von «Deville» strahlt das SRF ab dem Herbst am Sonntagabend neue Comedy-Formate aus. Neben der Weiterführung der Reihe «Comedy Showcase» starten im September 2023 und Februar 2024 jeweils neue Shows – die satirische «Die Sendung des Monats» und «Late Night Switzerland». Gemäss dem Sender soll der Fokus dabei auf «aktuellen Themen, die das Leben der Zuschauenden berühren – aber immer mit Schweizer Brille und einem Augenzwinkern betrachtet» gerichtet sein.
Der neue Host von von «Late Night Switzerland» (dreimal im Monat jeweils um 21.40 Uhr auf SRF 1) wird Stefan Büsser (38), unterstützt wird er dabei von seinem «Comedymänner»-Kollegen Michael Schweizer (40) als Sidekick. Büsser soll in Talks, Presserückschauen sowie direkt vor Ort Themen anschneiden, die Schweizerinnen und Schweizer täglich erleben, wie das SRF in einer Medienmitteilung schreibt. «Eine Late Night Show moderieren zu dürfen, ist meine bisher beste Ausrede, um nicht am Familien-Schluuch teilnehmen zu müssen», so der Comedian.
«Die Sendung des Monats» wird, wie der Name schon sagt, als monatliche Satire gezeigt und von Gabriel Vetter (40) moderiert. Ihm zu Seite stehen Komiker Sven Ivanić (32) und die Schauspielerin Fabienne Hadorn (48), die als einzige Frau regelmässig im neuen Comedy-Programm fungiert. Nach der Auftaktsendung wird «Die Sendung des Monats» im Jahr 2023 noch dreimal, jeweils um 21.40 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. «Eine Satiresendung einmal im Monat – das ist nicht nur ein Novum in der Schweiz, nein, das ist für mich auch genau die Dosis Fernsehen, die ich mir selber zumuten will, und für das Fernsehen genau die Dosis Vetter, die man den Zuschauerinnen und Zuschauern zumuten kann», sagt Vetter über die neue Show.
Debatte über die Geschlechterfrage
Nach dem Abgang von Dominic Deville (48) brach eine Debatte darüber aus, wie weiblich die SRF-Comedy-Formate werden sollten. Da vor allem Männernamen über mögliche Nachfolger im Raum standen, kritisierten namhafte Schweizer Künstlerinnen das Schweizer Fernsehen. Patti Basler (47) und Lara Stoll (36) richteten sich in einem offenen Brief an Direktorin Nathalie Wappler (55) und Kulturchefin Susanne Wille (49). «Frauen sind ‹ein Versprechen für die Zukunft›, sie müssen sich nur noch etwas gedulden. Wenn der kränkelnde Patient SRF auf dem letzten Sterbebett liegt, wird man sie vielleicht holen. Die Palliativ-Pflege hat man schon immer gerne Frauen überlassen. Ich habe noch Hoffnung für den Sender», zitiert der «Blick» aus dem Schreiben.
Diese Hoffnung dürfte vorerst zerschlagen sein. Denn jetzt wird klar, dass das Late-Night-Genre im SRF auch weiterhin vor allem von Männern dominiert wird.