Susanne Wille übernimmt eine neue Aufgabe beim SRF. Die «10vor10»-Moderatorin wird ab dem 1. Juni die neue Abteilungsleiterin Kultur, das teilte das Schweizer Radio und Fernsehen heute Mittwoch in einer Medienmitteilung mit. Ausserdem wird die 45-Jährige Mitglied der SRF-Geschäftsleitung.
Susanne Wille moderierte von 2001 bis 2011 die Newssendung «10vor10», wurde dann Korrespondentin im Bundeshaus, Moderatorin der «Rundschau» und kehrte schliesslich 2017 zum beliebten Newsformat zurück. Daneben übernahm die studierte Historikerin strategische Aufgaben beim Umbau der Newsorganisation des SRF.
Jetzt also der Schritt aus dem Scheinwerferlicht. Dass sie nun nicht mehr vor der Kamera, sondern hinter den Kulissen wirkt, war Absicht, wie Susanne Wille gegenüber schweizer-illustrierte.ch sagt: «Es war ein bewusster Entscheid für mehr Verantwortung und auch Gestaltungskraft. Hinter den Kulissen hat sich mein Fokus schon in den letzten Jahren verschoben. Ich habe an digitalen Transformationsprojekten gearbeitet, bin also eng dabei im Aufbruch des Hauses. In der Medienwelt bleibt kein Stein auf dem anderen. In diesen spannenden Zeiten die Ärmel hochzukrempeln und Einsatz zeigen, das gefällt mir.»
Ihre neue Aufgabe bedeutet für die erfahrene Moderatorin «ein freudiges Anpacken in einem sehr vielseitigen Gebiet». Inskünftig wird sie sich für 300 Kolleginnen und Kollegen in der Abteilung und für 3000 im gesamten Unternehmen als GL-Mitglied einsetzen. Das bringe auch viel Verantwortung mit, so Wille. «Und es bedeutet auch, an der Zukunft von SRF zu arbeiten, wo aktuell so viel Spannendes läuft. Und somit – ja: Es beginnt etwas Neues.»
Als neue Kulturchefin verantwortet sie unter anderem Radio SRF 2 Kultur, die fiktionalen Eigenproduktionen sowie SRF «DOK». Eine Aufgabe, die der Journalistin am Herzen liegt, wie sie sagt: «Kultur ist eine Kraft, die unsere Gesellschaft verbindet. Dank der vielen klugen und talentierten Kolleginnen und Kollegen ist die Abteilung Kultur ein starker Grundpfeiler von SRF. Hier gilt es nun – genauso wie auch in der Information, von wo ich herkomme – einen Weg in die Zukunft zu finden. Mit gutem journalistischem Handwerk, verlässlicher Berichterstattung und viel Experimentierfreude.»
Dennoch wird sie ihre Zeiten bei «10vor10» vermissen, verrät Wille: «Als Moderatorin war ich in engem Kontakt mit dem Publikum. Das war mir immer wichtig. Es ist mir aber auch als Kulturchefin ein grosses Anliegen, den Puls zu spüren. Mit den Menschen, die unsere Kultursendungen hören und sehen, einen Dokumentarfilm oder eine neue Serie schauen, einen Wissenspodcast hören, in Verbindung zu stehen. Der Live-Kick ist seit 20 Jahren Teil meines Lebens. Dafür kommt jetzt ganz Neues, genauso Aufregendes auf mich zu.»