Bei den Nationalratswahlen im Oktober ging die SVP als grosse Verliererin hervor. Nun zieht Parteipräsident Albert Rösti die Konsequenzen. Wie er im Interview mit dem «SonntagsBlick» sagt, wird er im Frühling zurücktreten.
Ihm sei klar geworden, dass die SVP grosse Arbeit in den Kantonen leisten müsse. «Bei elementaren Aufgaben wie der Plakatierung, der Mund-zu-Mund-Propaganda oder der Präsenz an Versammlungen haben wir zum Teil grosse Defizite», findet Rösti. Ein künftiger Parteipräsident müsse dafür noch mehr Zeit investieren können.
Die Parteileitung ist gemäss der Nachrichtenagentur «sda» über den bevorstehenden Rücktritt informiert und nimmt diesen mit Bedauern, aber auch Verständnis zur Kenntnis. Über Röstis Nachfolge wird an der Delegiertenversammlung der SVP vom 28. März 2020 entschieden.
Rösti will sich im kommenden Jahr auf seine Tätigkeit im Nationalrat und sein 40-Prozent-Mandat als Gemeindepräsident von Uetendorf BE konzentrieren. Zudem wünscht er sich mehr Zeit für seine Familie und die privaten Geschäfte.
Rösti ist seit 2011 im Nationalrat und war 2016 der einzige Kandidat für das Präsidentenamt. Der Berner Oberländer gilt als gemässigt im Ton, aber hart in der Sache. Seinen Fokus setzte er auf die Verhinderung eines EU-Beitritts, die Asylpolitik, eine liberale Wirtschaftspolitik und das Thema Sicherheit.