Seit August dieses Jahres moderiert Michael Rauchenstein (33) die Hauptausgabe der «Tagesschau» und folgt in dieser Funktion auf Franz Fischlin (60), der die Sendung fast 20 Jahre lang präsentierte. «Eine Stelle als ‹Tagesschau›-Moderator wird nur zirka alle zehn Jahre frei – darum freue ich mich schon sehr, dass ich den Job bekommen habe», sagt Michael Rauchenstein nicht ohne Stolz. Der Journalist aus dem Kanton Schwyz hat viel für seinen Erfolg getan. «Spätestens ab dem Gymi war ich ein richtiger Streber – aber ein lässiger Streber», scherzt er. Gut in der Schule zu sein war ihm wichtig, denn er wusste schon als Kind, dass er zum Fernsehen will. Er ist überzeugt: «Dorthin schaffen es nur die Besten.»
Mit 33 Jahren gehört er zu den jüngsten Tageschau-Moderatoren überhaupt und will auch junge Themen aufgreifen und seiner Generation vermitteln, wie wichtig Nachrichten und Informationen über das Weltgeschehen sind. Auf die Frage, wie der Traumjob bei der «Tagesschau» für ihn ist, antwortet Michael Rauchenstein ohne lange nachzudenken: «Wie ich ihn mir im Traum vorgestellt habe.»
Die Zügelkisten sind noch nicht ausgepackt
Mit dem Umzug von Brüssel nach Zürich endet das monatelange Pendeln und Rauchstein freut sich, wieder Zuhause zu sein. «Auch wegen meinen Freunden, meinen zwei Schwestern und deren Kindern und meinen Eltern, die ich oft sehe.» Der Abschied von Brüssel fiel ihm darum nicht sonderlich schwer, wie er sagt. Auch darum nicht, weil er wegen der Pandemie und des Lockdowns gar nie richtig in Belgien angekommen sei. Seine Wohnung in der Stadt Zürich hat er bezogen, fürs Einrichten war noch keine Zeit. «Es stehen noch viele Zügelkisten rum und sollten ausgepackt werden.»
Als Aushängeschild der Hauptausgabe der «Tagesschau» werde er immer wieder auf Äusserlichkeiten reduziert. «Das gehört zu meinem Job, doch es gäbe sicherlich Wichtigeres als die Farbe meiner Krawatte oder meinen Bart.» Die Gesichtsbehaarung stehe aber nicht zur Diskussion – «der Bart gehört zu mir und bleibt!» Michael Rauchenstein steht offen zu seiner Homosexualität – wie die Reaktionen aus dem Publikum dazu ausfallen, erzählt er im SI.Talk. Ausserdem spricht er über Eitelkeit, Fanpost, verrät was ihm an Weihnachten am meisten Spass macht und lüftet das Geheimnis, ob er noch zu haben ist.