Timea Bacsinszky, es war zu lesen, Sie seien lange Zeit für viele ungeniessbar gewesen.
Ich hatte seit Wimbledon 2017 zwei schwierige Jahre, verlor mich ein wenig. Es gab Spannungen zwischen mir und verschiedenen Leuten. Mini-Kriege. Ich tat mir wegen der Verletzungen leid, haderte. Warum ich? Warum jetzt?
Warum gab es Spannungen?
Aus verschiedensten Gründen. Ich setzte mich immer an zweite Position. Ich musste lernen, wie ich mich selber lieben kann. Das hatte ich nie in meinem Leben.
Sie klingen, als ob Sie gerade aus der Meditation kommen.
(Lacht.) Das sagen mir Leute. Du redest ja wie ein Yogi! Ich lebe einfach mehr im Moment. Nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft. Es war phasenweise unangenehm mit mir.
Haben Sie sich dafür entschuldigt?
Ja. Beispielsweise bei Dimitri Zavialoff, meinem Trainer, von dem ich mich 2018 trennte. Er ist einer der besten Trainer der Welt, versuchte mir so viel zu helfen. Aber keiner konnte mir helfen. Ich war verschlossen, vertraute keinem.
Sie haben die Veränderungen angesprochen. Sie leben vegetarisch und umweltbewusst. Ist alles neu?
Die Umwelt war mir immer wichtig. Das fing beim Abfalltrennen in der Kindheit an. Aber in meinem Beruf ist es schwierig zu sagen: Ich führe ein ökologisches Leben. Ich muss um die ganze Welt fliegen und schaffe das nicht mit dem Schiff. Immerhin investiere ich jetzt in Umweltprojekte.
Beschäftigt Sie die Klimakrise?
Sehr. Als ich in London spielte, war die Schweiz ein Glutofen. Das gibt mir zu denken. Es macht mir Angst für die nächste Generation. Welche Welt haben die noch? Ich habe mir darum auch überlegt, ob ich Kinder haben will oder nicht. Habe mit Freunden darüber geredet. Und ich denke, dass die kommende Generation die Welt stark verändern wird. Darum will ich irgendwann Kinder. Sonst wären wir ja ohne Hoffnung.
Das ganze Interview mit Tennisspielerin Timea Bacsinszky findet ihr in der Westschweiz-SI vom 26. Juli 2019 an jedem Kiosk!
Noch mehr Artikel über die Persönlichkeiten und Trümpfe der Westschweiz gibts in unserem Dossier «Bienvenue chez les Welsches».