35 Jahre wartet der Bündner Thomas Tumler auf den ganz grossen Erfolg. Nach seinem ersten Weltcupsieg in Beaver Creek krönt er die Saison in Saalbach – dabei rettete ihn vor drei Jahren nur eine letzte Chance vor dem Kader-Aus. Jetzt hält er zwei WM-Silbermedaillen in den Händen.
Thomas Tumler, was lange währt, wird endlich gut …
Ein toller Spruch! Genau passend für mich – ich bin ein Spätzünder.
Was für eine Saison!
Ich kann es noch immer nicht glauben, es ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich bin mit dem Ziel angereist, eine WM-Medaille nach Hause zu bringen. Und jetzt habe ich sogar zwei!
Wie haben Sie Ihre Motivation behalten?
Es war nicht immer leicht durchzuhalten. Aber ich wollte nie mit dem Gefühl aufhören, dass noch etwas möglich gewesen wäre. Tief in mir wusste ich stets, dass noch etwas mehr in mir schlummert.
Meistens stehen Odermatt oder Meillard im Fokus. Stört Sie das?
Nein, ich sehe es als Vorteil, wenn die Aufmerksamkeit anderen gilt. So kann ich in Ruhe Ski fahren ohne grosse Erwartungen der Medienwelt.
Was war Ihr schönster Moment dieser WM?
Als ich nach Silber meine Coaches gesehen habe – mit Tränen in den Augen. Und natürlich, als ich meine Familie in die Arme schliessen konnte.
Wer ist Ihr grösster Unterstützer?
Meine Familie. Eigentlich wären sie am gleichen Tag abgereist – aber wir haben es irgendwie geschafft, sie noch in den verschiedensten Zimmern unterzubringen, damit wir gemeinsam feiern konnten.
Familie Tumler: Im «Swiss-Ski Stübli» feiern Bruder Marco, Thomas, Vater Volkmar und Bruder Julian (v. l.) den Triumph.
PASCAL MORAHaben Sie schon mal ans Aufhören gedacht?
Ja, ein paarmal. Vor allem körperlich war es oft eine Herausforderung. Aber vor drei, vier Jahren war auch der Kopf das Problem.
Wovon träumen Sie noch?
Von Olympia 2026 – und davon, jeden Moment aufzusaugen, den ich erleben darf.