Was machen Sie?
Ich bin Musiker. In der Schule habe ich bei einem Theater mitgemacht und dabei gesungen. Ich wusste damals noch nicht genau, was das ist und was das soll. Aber ich fand es ein schönes Gefühl, wenn Leute klatschen und man Wochen später im Dorf noch Komplimente erhält. Seit 20 Jahren hat mich diese Begeisterung nie losgelassen.
Warum tun Sie das?
Ich finde es schön, wenn ich mich den Leuten mitteilen kann. Gleich- zeitig kommt auch sehr viel zurück.
Was war Ihr Durchbruch?
Mein erster kleiner Hit war «Gimme Love» mit meiner Band Karavann. Als ich mein eigenes Lied zum ersten Mal im Radio hörte, konnte ich es fast nicht glauben. Dass mein erster Solosong «Battles, Battles» auch oft am Radio gespielt wurde, freut mich enorm. Mein bekanntester Song ist wohl «Young Love». Und die nächsten Hits kommen noch (lacht).
Was haben Sie als Nächstes vor?
Vor Kurzem habe ich mein erstes Soloalbum «What Needs to Be Said» veröffentlicht. Der grösste Meilenstein in meinem Leben überhaupt. Und weil es so schön ist, mache ich einfach so weiter. Zumindest solange ich Ideen habe und die Muse mich küsst. Das habe ich mir geschworen.
Was war bisher Ihr grösster Frust?
Traurig war ich, als es mit meiner ehemaligen Band langsam auseinanderging. Wir haben uns verzettelt, keinen gemeinsamen Weg gefunden. Frustrierend kann auch der Songwriting-Prozess sein.
Wie rappeln Sie sich auf?
Ich versuche, aus jeder Situation das Beste zu machen. Auch in diesem Fall. Ich wusste, dass ich der Musik treu bleiben möchte, und lancierte darum meine Solokarriere. Und was das Songschreiben angeht, da gebe ich einfach nie auf, bis etwas entsteht, das mir gefällt.
Was wollen Sie unbedingt noch erreichen?
Ausserhalb der Schweiz auf Tournee zu gehen. Ich würde gern im skandinavischen Raum spielen. Dort wohnt ein Teil meiner Familie. Ich glaube, meine Musik passt dorthin. Und ein paar Gigs in Deutschland würde ich auch gleich einplanen.
Tobias Jensen wohnt in Zürich, hat Familie in Dänemark und arbeitet als Musiklehrer. Besonders stolz ist er auf eine Schülerin, die mit seiner Starthilfe einen Song veröffentlichte. Sie nahm ihn im Studio von Benji Alasu auf – wo auch Nemos «The Code» produziert wurde.