Die Schweiz wird zur echten Schlagerexport-Garantin: Nach Beatrice Egli, 31, und Francine Jordi, 42, steht mit Cristina Maria Sieber, 27, bereits die nächste Musikerin in den Startlöchern, die sich aufmacht, auch die deutschen Schlagerfans zu erobern.
Viel hat in jüngeren Jahren nicht für eine Tätigkeit in der Schlagerbranche gesprochen, obschon sie die Musik immer schon gerne gehört habe. «Als ich mit Schlager begann, habe ich nicht viel auf Deutsch gesungen», erzählt Sieber im Interview mit schweizer-illustrierte.ch. «Jetzt könnte ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen!»
Gesungen aber, das habe sie schon immer. «Im Auto, mit meinem Mami – ich habe nie aufgehört zu singen. Ich habe für meine Eltern auch Mini-Playback-Shows von Britney Spears in der Stube gemacht, bis die es irgendwann nicht mehr hören konnten», erzählt die 27-Jährige lachend.
Seit drei Jahren nun betreibt Sieber das Singen professionell, wie sie sagt. Ihr Genre bezeichnet die Zürcherin als «Pop-Schlager». «Er hat mehr Beats drin als der klassische Schlager, ist zackiger.» Aufgekommen sei dieser neue Schlager mit Helene Fischer und Vanessa Mai, die ihn «moderner gemacht haben», sagt Sieber. «Weg von der Volksmusik, hin zum Pop.»
Dass sie sich schon in jungen Jahren für die Sparte Schlager entscheidet, sorgt im Umfeld zunächst für Überraschung. «Ich habe oft Dinge gehört wie: ‹Ah was, Schlager?!›», erzählt Sieber. «Je jünger die Menschen sind, desto eher verbinden sie Schlager mit Volksmusik, den nur ältere Menschen hören. Aber das ist schon lange nicht mehr so.» Mittlerweile kriegt sie deswegen nur noch selten einen Spruch zu hören – und wenn doch, kümmert es sie nicht gross. «Wenn Leute Schlager nicht toll finden, ist das auch in Ordnung.»
Mit Vorurteilen sieht sich die studierte Eventmanagerin auch in anderlei Hinsicht konfrontiert. Dass sie die Tochter von Erfolgsregisseur und «Benissimo»-Produzent Max Sieber, 77, ist, bleibt selten unerwähnt. «Tochter von» zu sein, bezeichnet Cristina Maria als «Fluch und Segen», doch sieht sie darin fast ausschliesslich Vorteile. «Er hat so viel Erfahrung, von der ich lernen und profitieren kann. Er gibt mir immer Tipps, wenn ich sie brauche», sagt sie. «Und wenn ich mal nicht zu ihm komme, ist er auch nicht böse», fügt sie lachend an. In seinem Schatten stehe sie nicht, findet die Sängerin. «Ich gehe meinen eigenen Weg, mache mein eigenes Ding.»
Und das ziemlich erfolgreich: Ende Sommer erscheint ihr zweites Album, zudem wird sie als neuer Stern am Schlagerhimmel gehandelt. Sich selber als Star zu bezeichnen, käme Sieber nicht in den Sinn. «Das werde ich wohl nie tun. Denn ich habe einfach extrem viel Freude an dem, was ich mache, und dass ich machen darf, was ich gerne tue. Es ist der Traum von jedem, der singt, dass er auf der Bühne stehen darf.»
Den Bühnentraum wird Sieber heute Sonntag zum ersten Mal seit der Corona-Zwangspause wieder leben dürfen. Bereits zum dritten Mal tritt sie bei «Immer wieder sonntags» im Europa-Park auf. Dort präsentiert sie ihre neue Single «Sternenmeer», einen «fetzigen, romantischen Pop-Schlager». Mit Textzeilen wie «Nur mit dir auf Wolke sieben» versprüht Sieber gute Laune. «Der Song ist so fröhlich, ich habe grosse Freude daran.»
Privat hat sie die Wolke sieben mit ihrem Freund Pascal, 31, bereits gefunden. Mit dem Bankangestellten ist die Sängerin seit knapp einem Jahr zusammen. Von Anfang an habe er sie unterstützt. «Er hat grosse Freude an dem, was ich mache», erzählt sie. Damit, dass sie im Rampenlicht steht, hat Pascal kein Problem. «Er hat mich ja so kennengelernt.»
Vor kurzem haben die beiden den nächsten Schritt gewagt und sind in eine Wohnung in den Westen Zürichs gezogen. Für die junge Beziehung «definitiv eine Probe», insbesondere in Corona-Zeiten, sagt Sieber. «Aber es leben noch alle!», witzelt sie. «Und ich liebe ihn genauso fest wie vorher!»