Sie ist eine der vielen Betroffenen des am Montag ausgerufenen Lockdowns aufgrund der Corona-Krise: TV-Cowgirl Isabel, 39, betreibt im Kanton Solothurn ein Tanzlokal mit Linedanceunterricht – und musste ihren Laden sofort dichtmachen. Das hat weitreichende Folgen für die aus 3+ bekannte «Bauer, ledig, sucht …»-Teilnehmerin. «Das Lokal und meine Kurse sind meine einzige Einnahmequelle. Es kann gut sein, dass es zum Konkurs kommt», sagt sie nachdenklich zu schweizer-illustrierte.ch. «Ich habe kein Einkommen jetzt.»
Sie habe als Inhaber ihrer GmbH zwar versucht, beim Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) in Solothurn, Kurzarbeit zu beantragen. Doch man habe sie abgewimmelt – eben, weil sie Gesellschafterin ist. Als solche hat Isabel offiziell keinen Anspruch auf Kurzarbeit.
Weil die Fixkosten parallel gnadenlos weiterlaufen würden, sei ein Schuldenberg programmiert – zumal nach vielen Wochen Komplettausfall gleich die schwächere Sommersaison anschliesse. «Ich kann nur abwarten, wann es wieder weitergeht, und wie viel Schulden sich bis dahin angehäuft haben, und ob es realistisch ist, sie abzahlen zu können», sagt sie. Wenn diese Phase zu lange dauern würde, müsste sie Konkurs anmelden. Einzige Hoffnung: Dass der Bundesrat allen so gut wie möglich helfen wird – eben auch denjenigen Härtefällen, die nun per Gesetz keine Kurzarbeit beantragen könnten. Das würde jedoch eine Gesetzesänderung bedingen.
Dennoch: Am Verzweifeln ist Isabel nicht. Tapfer sagt sie: «Es kommt, wie es kommen wird. Ich habe mich damit abgefunden und akzeptiere es.» Sie möchte aber nicht tatenlos zu Hause sitzen, sie möchte dort helfen, wo sie gebraucht werde. «Ich kann mir alles vorstellen, was hilft. Einkaufen gehen, Tiere füttern … Ich habe auch auf Facebook einen Aufruf gestartet, für Freunde, die Hilfe brauchen. Sie können sich an mich wenden.» Sie habe den nötigen Respekt, aber habe keine Angst vor dem Virus, betont die Solothurnerin.
Etwas aber gibt der TV-Bäuerin zu denken: Selbst jetzt, wo es ihr finanziell sehr mies gehen wird, wird die 39-Jährige im Netz noch angefeindet, mit beleidigendem Inhalt. Isabel: «Das hat mich wachgerüttelt. Es zeigt, wie schlimm die Situation ist. Die Stimmung ist angespannt, viele sind unter Druck und einige davon suchen Schuldige, die sie mit Steinen bewerfen können.» Sie habe verstanden, dass eine Welle der Angst losgetreten wurde, die man nicht mehr stoppen könne.
Kraft gebe ihr jetzt das Wissen, dass man dabei über sich selbst hinauswachsen könne und werde. «Die Kunst ist, loszulassen und zu akzeptieren, was ist und kommt.» Das Ganze sei auch eine Chance für eine Veränderung, auch für sich selbst. Ihren Fans rät sie, die Zeit zu nutzen und zu überdenken, was ihnen bisher wichtig war. «Geht auf eure Balkone, geniesst die Ruhe, und dann wiederum gebt Balkonkonzerte und winkt euch gegenseitig zu. Lernt diese Dinge zu schätzen und sie werden das neue Zeitalter prägen.»
Betroffen vom Lockdown sind unter anderen auch Ex-Bachelorette Frieda Hodel, 37. Sie sagt zu schweizer-illustrierte.ch: «Es wäre fatal, wenn ich Konkurs machen müsste.»