Was ist Ihr Traum?
Ich wünsche mir, dass das Euphonium in der Gesellschaft bekannter wird. Ich muss viel erklären, wenn es um mein Instrument geht. Vielleicht kann ich da etwas nachhelfen. Ich möchte solistisch und mit eigenen Formationen auftreten, um meine Musik mit einem Publikum ausserhalb der Szene zu teilen.
Worauf sind Sie stolz?
Darauf, dass ich meinen Horizont punkto Musikrichtungen immer breit gehalten habe. So bewege ich mich mit dem Euphonium zwar hauptsächlich in den Bereichen Klassik und Jazz, bin aber zwischendurch etwa genauso für Rock oder Pop zu haben.
Was motiviert Sie?
Längerfristig schon der Traum vom Erfolg. Da stelle ich mir beim Üben gern eine gefüllte Konzerthalle vor, einen Haufen Leute, die ich mit meiner Musik begeistern und berühren kann. Kurzfristig sind vor allem erfolgreiche Proben eine Motivation, weiter zu üben und dranzubleiben. Auch das Soziale mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Ensembles macht viel Spass. Aber genauso freue ich mich – wenn es dann vorkommt – mal über einen Moment der Ruhe oder mich nach einem langen, herausfordernden Tag in mein weiches Bett zu legen.
Was bremst Sie aus?
Manchmal ist es notwendig, dass ich mich mit Stücken befasse, die für mich persönlich und musikalisch nicht erste Wahl wären. Aber ich sehe das als Weiterbildung. Dass zu einem Leben als professioneller Musiker auch Administratives gehört wie telefonieren oder das Beantworten von Mails, finde ich manchmal mühsam und zeitfressend. Aber dieses Interview gebe ich selbstverständlich gern.
Was bereuen Sie?
Dass ich dem Französisch nie mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe, jetzt, wo ich mit vielen anderen Musikerinnen und Musikern in Kontakt komme. Aber in Bodø komme ich hoffentlich auch mit Englisch durch, sodass ich mich mit den anderen elf Teilnehmenden austauschen kann.
Was macht Sie aussergewöhnlich?
Ich würde sagen: meine eigene Mischung. Valerian gibt es chaotisch wie ordentlich, ambitioniert wie bequem. Das bin einfach ich.
Der Wettbewerb Eurovision Young Musicians bietet Klassiktalenten eine internationale TV-Bühne mit professionellem Orchester. Er wird alle zwei Jahre von der European Broadcasting Union EBU ausgerichtet. Zu sehen ist der Final am 17. August auf SRF 1.