Valon Behrami spricht Klartext: In seinem ersten Interview im Blick nach rund drei Jahren der «Funkstille» spricht der Schweizer Fussballer offen und direkt über seinen neuen Lebensabschnitt in Italien. Er habe sich in den letzte Jahren geordnet. Sinnbildlich dafür ist Behramis neue Frisur: Statt hell blondiert oder gar bunt, trägt der 37-Jährige die Haare heute ganz natürlich kurz und grau, seine vielen Tattoos verdeckt er absichtlich mit seiner sportlich-eleganten Kleidung.
Der ehemalige Nati-Spieler, der heute im norditalienischen Udine — fernab vom Schweizer Rampenlicht lebt — hat inzwischen auch seine Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Behrami arbeitet jetzt als Fussball-Experte und -Kommentator im italienischen Fernsehen. Grund für das selbstgewählte Karriereende im letzten Sommer seien die fehlenden Emotionen gewesen. «Ich fühlte sieben, acht Monate nichts mehr, war mental tot», so Behrami. Dieser Zustand habe aber ausschliesslich den Sport betroffen — «privat war und bin ich super glücklich.
Und so erzählt der 37-Jährige im Gespräch auch von seiner Liebe zu Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami (31). Dabei wird klar: Die Beiden gehen nach wie vor durch dick und dünn. Ein Erfolg dafür — so scheint es — war mitunter das Löschen sämtlicher Social-Media-Kanäle: «Das war die beste Entscheidung unseres Lebens. Wir sind keine Bachelor-Kandidaten, die nur berühmt sind, weil sie alles zeigen.»
Allgemein will das prominente Paar verhindern, auf Äusserlichkeiten reduziert zu werden. Ihre Liebesgeschichte greife nämlich viel tiefer. Er habe Lara in einer schwierigen Zeit kennengelernt. Damals, als er mit der Scheidung von Elena Bonzanni und somit auch mit der plötzlichen Entfernung seiner beiden heute 6- und 13-jährigen Töchtern zu kämpfen hatte.
Und da, mitten in diesem Tohuwabohu, hat er Lara in der Physiotherapie angetroffen: «Sie fragte mich nach Tipps wegen ihres Kreuzbandrisses, weil ich ja auch oft verletzt war. Dann schrieben wir uns und gingen was trinken. Und dann kam das eine zum anderen.» Man habe sich sofort gut verstanden; schliesslich hatte die beiden Profisportler schon oft mit denselben Situationen zu kämpfen gehabt.
So fiebert Valon Behrami auch heute noch mit, wenn bei Lara Gut-Behrami ein Rennen ansteht. Selten verfolge er das Rennen live vor Ort, lieber schaue er sich den Wettkampf seiner Frau am TV an. Der Grund: «Wenn ich im Zielraum stehe, sind alle Kameras auf mich gerichtet. Das nervt mich», sagt Behrami. Es gehe dann um Lara, nicht um ihn, den Fussballstar, der 80 Länderspiele für die Schweiz absolvierte.
Im Gespräch rechnet der 37-Jährige auch gleich mir dieser Nati-Vergangenheit ab. Mit dem Rauswurf aus der Schweizer Nationalmannschaft im Jahr 2018 durch Vladimir Petkovic hat er nämlich nach wie vor zu kämpfen. Mit Trainer Petkovic wolle er nichts mehr zu tun haben: «Ich will nur noch Menschen in meinem Leben haben, die mir guttun», sagt der Ex-Profi. In Udine, fernab von der öffentlichen Schweizer Bühne, von Nati-Skandalen, von ärgerlichem Klatsch und Tratsch, scheint Valon Behrami nun also diesen «Safe Space» gefunden und aufgebaut zu haben.
Das ganze Interview gibt es auf Blick.ch zu lesen.