Fast drei Jahre verzögerten sich der Start der neuen Studios der «Tagesschau» und von «10 vor 10», denn eigentlich hätten die SRF-Nachrichtensendungen bereits 2019 in neuem Look über den Bildschirm flimmern sollen. Am Montag, 14. November 2022, war es dann endlich soweit und Florian Inhauser (54) präsentierte um 19.30 Uhr die Hauptausgabe der «Tagesschau», drei Stunden und 20 Minuten später trat Bigna Silberschmitd (37) im neuen «10 vor 10»-Dekor auf. Die Verzögerung war vor allem der IT geschuldet, die immer wieder Probleme machte. Und auch jetzt läuft noch nicht alles perfekt, im Hintergrund würden weitere Systeme angepasst, lässt SRF verlauten.
Das Erscheinungsbild der Nachrichtensendungen kommt – zumindest in den Sozialen Medien – unterschiedlich gut an. Viele sehen in den neuen Studios mehr Retro als Moderne. «Die silberne Konsole mit der grauen Computermaus und den Plastikstelzen ist definitiv ein sehr teures Sammlerstück aus der Kulisse von Raumschiff Enterprise», schreibt zum Beispiel The Cartographist auf Twitter.
Viel Kritik aus Publikum und Politik
Neu stehen die Moderatorinnen und Moderatoren an einem Tisch, das gefällt nicht allen. User Mario schnödet auf Twitter: «Lächerliches neues Studio! Moderator sitzt oder steht am Pult wie ein Schüler und der Bildschirm mit Alu abgedeckt fehlt noch der Hut…» Und auch aus der Politik kommt Kritik, allen voran von Mitte-Präsident Gerhard Pfister, der vor allem die hohen Kosten der neuen Studios anprangert und die Kommunikation von SRF mit jener der DDR vergleicht.
Der Sender ist mit der Start sehr zufrieden
SRF nimmt die harsche Kritik derweil gelassen. «Die Anzahl negativer Rückmeldungen war zu erwarten, da es immer etwas Zeit braucht, bis sich das Publikum an Veränderungen gewöhnt hat. Wir nehmen Kritik und Anregungen unserer Zuschauenden immer ernst und lassen sie in unsere weiteren Analysen einfliessen. Grundsätzlich ist SRF mit dem Start sehr zufrieden», lässt sich der Sender von «Blick» zitieren.
Ein Blick zurück in die Geschichte der SRF-Nachrichtensendungen zeigt klar: Veränderungen gab es immer – und die waren oftmals auch bitter nötig. Aber schaut und beurteilt selber: War beim SRF früher wirklich alles besser?