Gerade erst verkündeten Rafael Beutl, 34, und Mimi Jäger, 37, die frohe Botschaft: Ihr Sohn Louie, 3, kriegt ein Geschwisterchen! Im September soll es so weit sein. Bevor der Familienzuwachs kommt, muss sich die Familie nun mit durchaus weniger Erfreulichem rumschlagen. Ein Internet-Hetzer sorgt für Ärger.
So wurde unter dem Namen von Louie Jäger ein Fake-Profil errichtet, das zwar gutmütig als Fan-Page bezeichnet wird, mit welchem aber wüste Beschimpfungen verbreitet werden. Beutl wird darin als «Schissdräck» betitelt und seine Langzeit-Verlobte Mimi als «Schl****».
Eine für Beutl so noch nie dagewesene Erfahrung. «Es gab auch schon Fake-Accounts von mir. Aber in diesem Fall musste ich sagen: Jetzt ist fertig», erzählt er gegenüber schweizer-illustrierte.ch. Bislang habe es keinen vergleichbaren Fall gegeben, ergänzt er. «Wenn man die Rechtslage anschaut, fühle ich mich auf mehreren Ebenen missbraucht.»
Dass er und seine Familie im Netz so angegriffen werden, löse in ihm keine Angst aus, sagt der ehemalige Bachelor. «Angst ist der grösste Feind.» Viel eher beschäftigt ihn die Frage, was den Internet-Hetzer umtreibt. «Was geht in solch einem Mensch vor?», fragt sich Rafa. Er nämlich ist überzeugt davon, dass Menschen im Grunde genommen alle als gut geboren würden. Wer das nicht bleibt, ist seines Erachtens Opfer der Gesellschaft: «Wir werden schlechtgemacht oder dazu beeinflusst, schlecht zu werden.»
Dass ihn nun Cybermobbing ereilt, kann er sich nicht erklären, hat dazu aber mehrere Theorien aufgestellt. «Kennen die mobbende Person und ich uns, habe ich sie gekränkt? Ist es eine Person, mit der ich noch nie Kontakt hatte, die neidisch ist? Oder ist es schlichtweg eine dumme Person, die aus Langeweile handelt? Oder ist es gar eine Marketingstrategie?» Ein Fazit aber hat er schon gezogen. «Wer sich solche Mühe gibt, einen Account erstellt und den Feed pflegt, muss in gewisser Weise ein Psychopath sein.» Beutl geht von einer jungen Person aus. «Erwachsene verhalten sich meiner Meinung nach nicht so. Zudem weist auch das schlechte Deutsch darauf hin.»
Zum eigenen Schutz haben Rafael Beutl und Mimi Jäger das Fake-Profil blockiert. Zudem hat der Berner den Account gemeldet und wird sich Unterstützung von einem Direkt-Kontakt bei Instagram holen. Allzu viel erhofft er sich davon allerdings nicht. «Schlussendlich kann man immer wieder ein neues Profil erstellen, es ist eine nie endende Story», erklärt er. «Man hat viele Rechte, aber keine Macht.»
So sucht er auch auf privatem Wege nach Hilfe. Ein Freund, der sich mit Computern auskennt, soll für ihn die URL-Adresse herausfinden. «Wenn ich den Hater sehe, ‹räblets›!», sagt Beutl. Er wolle schlichtweg ein Gesicht vor sich haben, «ob männlich oder weiblich». Privat kontaktiert habe er den Fake-Account-Betreibenden allerdings nicht. «Ich will dem Mobber keine Angriffsfläche bieten», erklärt er. «Dass er scheinbar unter Minderwertigkeitskomplexen leidet, tut mir leid.» Er schiesse mit der Aktion doch nur ein Eigentor.
Seine Instagram-Follower – 58'000 sind es an der Zahl – hat er derweil aufgefordert, das Profil zu melden. Das habe viel Resonanz ausgelöst. «Mich haben über 200 Personen kontaktiert und mir Mut gemacht. Das finde ich mega schön.»
Den Angriff empfindet das TV-Gesicht primär gegen sich, nicht gegen seine Verlobte und seinen Sohn. Daher fürchtet er sich nicht um deren Wohl. Mit Mimi hat er sich dennoch zusammengesetzt. Sie halten aber beide an der Strategie fest, nichts zu ändern. Als Personen der Öffentlichkeit seien Bilder von den Kindern sowieso überall, meint er. Seinen Sohn wird er daher auch weiterhin auf seinem Profil online zeigen.
Um Louies eigenes Konto kümmert sich derweil Mimi. Dieses sorge für viel positive Resonanz. «Die Leute haben grosse Freude, die Reaktionen sind immer zahlreich!», schwärmt Beutl. Dass auch das ungeborene Baby einen eigenen Instagram-Account erhalten wird, ist damit allerdings noch nicht beschlossene Sache. «Dafür ist es noch zu früh», sagt der Moderator schmunzelnd. «Das Kind muss zuerst auf die Welt kommen.»