Wollten Sie als Kind Bundesrat werden?
Nein – Anwalt. Mein Vater sagte mir: Du musst mit deinem Mundwerk arbeiten. Und ich wollte mich für Gerechtigkeit einsetzen.
Wie haben Sie verkraftet, dass Sie nicht zum Magistraten wurden?
Das ist überhaupt kein Problem für mich. Ich habe einen super Job und wusste, dass ich nach der Wahl entweder einen tollen neuen Beruf habe – oder im jetzigen super Job bleibe.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Die Geburt meines Sohnes. Das hatte etwas Magisches. Es gibt ein Leben davor und eines danach.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Beim Film «Ghost» mit Patrick Swayze.
Auf wen waren Sie schon eifersüchtig?
Da gibts niemanden.
Haben Sie schon mal eine Therapie gemacht?
Nein, das war bisher nicht nötig.
Was machen Sie abends als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Beten. Ich bin nicht religiös aufgewachsen und gehe auch nicht in die Kirche – aber ich bin ein gläubiger Mensch.
Wie möchten Sie sterben?
Schnell und ohne grosse Umstände.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Daniel Jositsch – sonst nichts. Eigentlich brauche ich keinen Grabstein.
Wer wären Sie gern nach Ihrer Wiedergeburt?
Der Gleiche wie jetzt.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich neige zur Ungeduld. Aber ab einem gewissen Alter muss man sich so akzeptieren, wie man ist. Ich finde mich erträglich – wie mich der Rest der Welt findet, ist mir relativ egal.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für Elvis Presley. In meinem Zimmer hängten Poster von ihm.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Ich träume manchmal, dass ich fliegen kann, habe aber Angst, abzustürzen. Oder dass ich eine Vorlesung halte und nach der Pause den Weg nicht zurückfinde, während alle auf mich warten.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Englisch. Ich habe meine Voci-Kärtchen immer dabei. Und ich übe jeden Tag während meinen 90 Minuten auf dem Crosstrainer.
Sie machen wirklich jeden einzelnen Tag 90 Minuten Sport auf dem Crosstrainer?
Ja. Währenddessen schaue ich BBC News, dann die welschen und dann noch die kolumbianischen Nachrichten. Ich schreibe mir die Wörter auf, die ich noch nicht kenne, und lerne sie.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Wohnungen, da ich an verschiedenen Orten arbeite und in Zürich und auch in Bern die Mieten hoch sind.
Wofür haben Sie zuletzt Komplimente bekommen?
Nach der Bundesratswahl haben mir viele Leute gesagt, dass sie mich für kompetent und konsequent halten.
Was denken andere über Sie, was nicht stimmt?
Zum Beispiel, dass ich unbedingt Bundesrat werden wollte. Mein Lieblingswitz über mich: Was macht Daniel Jositsch, wenn er gestorben ist? Er kandidiert als Gott (lacht).
Haben Sie einen Tick?
Wenn ich im Fernsehen zu Gast bin, schaue ich oft meine Fingernägel an. Das wirkt etwas arrogant.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Intelligenter.
Wofür sollte es Bussen geben?
Es sollte weniger Bussen geben. Als Strafrechtler sehe ich Bussen sehr kritisch und frage mich oft, ob sie wirklich etwas bewirken.
Was verabscheuen Sie?
Schleimer, Heuchler und Intriganten. Die kann ich nicht ernst nehmen.
Wer ist Ihr Held?
Meine Grossmutter. Sie hat zwei Weltkriege erlebt und ging nur ein paar Jahre zur Schule. Doch sie wusste, wos langgeht im Leben.
Wo möchten Sie leben?
Ich lebe gern in Zürich. Kolumbien wäre eine Alternative.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit meiner Partnerin, Helmut Schmidt und Friedrich Dürrenmatt.
Womit belohnen Sie sich?
Mit ein, zwei Gläsern Wein am Abend.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf die einsame Insel?
Eine Flasche Wein, einen Korkenzieher und meinen Crosstrainer.