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Lara Stoll stösst bei Wohnungsbesichtigung auf Hunderte Mitbewerber

«Wie vor dem Berghain, alle wollen rein!»

Lara Stoll kämpft mit Zürichs Wohnungsnot: Die Komikerin sucht eine bezahlbare Erdgeschosswohnung für sich und ihre Katzen. Bei einer Besichtigung trifft sie auf 300 Mitbewerber und lange Warteschlangen.

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Lara Stoll ist in Zürich auf Wohnungssuche – kein leichtes Unterfangen.

Noch nimmt Lara Stoll die Wohnungssuche mit Humor. Sie war allerdings auch erst bei einer Besichtigung.

Jonas Reolon

Die Wohnungssuche in Zürich ist so eine Sache: wenig günstige Angebote, dafür umso mehr Interessenten. Dies musste diese Woche auch Komikerin Lara Stoll (37) am eigenen Leib erfahren. Zu einem Instagram-Video, auf dem eine nicht enden wollende Schlange von Wartenden in einem Wohngebiet zu sehen ist, schreibt sie: «Endlich wieder am Puls der Zeit mit 300 anderen Leuten eine Wohnung besichtigen! ‹Einfach Züri halt›».

Derzeit wohnt die gebürtige Thurgauerin in der Winterthurer Agglomeration in einer Wohnung im vierten Stock. Doch wegen ihres selbst bezeichneten Familienzuwachses, «zwei ausgesetzte Babykatzen», sucht sie nun eine Erdgeschosswohnung, damit die Büsis raus können. «Durch die Katzen bin ich sehr unflexibel geworden und kann so, wie es jetzt gerade ist, schlecht pendeln, da die kleinen Käuze noch mehrfach am Tag Feuchtfutter und immer wieder mal Medis brauchen. Ich muss aber ständig nach Zürich für meine Arbeit, daher gehts jetzt halt retour in die teure Stadt. Da hab ich mir was eingebrockt!», erklärt Stoll gegenüber der Schweizer Illustrierten.

«Wie natürlich auch der Rest der Welt» suche sie nach etwas «Bezahlbarem», doch mit den schwankenden Einnahmen einer Künstlerin sei das gar nicht so einfach. «Sprich: Die meisten Angebote auf dem derzeitigen Wohnungsmarkt sind mittlerweile zu teuer für mich».

«Wie vor dem Berghain, alle wollen rein!»

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen ist Stoll erst am Anfang ihrer Suche, die kürzlich besichtigte Wohnung war die erste. «Sie war sehr günstig ausgeschrieben und daher waren da wohl auch so viele Leute. Wie vor dem Berghain, alle wollen rein!», meint Stoll, die 45 Minuten für ein 30-minütiges Besichtigungsfenster anstand. «Solche Szenen wie die gefilmte sind leider Realität. Die Stimmung in der Schlange war dieses Mal erstaunlich gut – trotz eisiger Kälte. Viele haben geschmunzelt, man hat in diesem Wahnsinn irgendwie gebondet – so als Schicksalsgemeinschaft.»

Die Suche nimmt sie gezwungenermassen (noch) mit Humor, «sonst wird man wahnsinnig». Ob die 2020 mit dem Salzburger Stier ausgezeichnete Stoll denn nicht von ihrem Promibonus profitieren könne? «Ach, ich glaube, es läuft schon vieles über Vitamin B heutzutage, aber eher so, dass man es in seinem Umfeld herumerzählt oder mal auf Insta postet. Ich finde das auch irgendwie scheisse, wenn eh die ganze Stadt sucht und es Leute gibt, die genauso dringend etwas brauchen.»

Von Saskia Schär am 20. Januar 2025 - 06:00 Uhr