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Schweizer Auswanderin

Wo Barça Nachbar ist – in Spanien

Von Kairo über Spiez BE nach Barcelona. Nach dem Studium hofft Katarina Wälchli, in der katalanischen Hauptstadt einen Job zu finden – und dort zu bleiben.

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Portrait of Katarina Wälchli at her favorit spot El Carmel Bunker, taken on Wednesday 09th of October in Barcelona, Spain. (SCHWEIZER ILLUSTRIERTE/KEYSTONE/ Marta Pérez) 5. Schweiz Katarina Wälchli, 20, Studentin in Barcelona

Lieblingsplatz: Nach Vorlesungen geniesst Katarina Wälchli von den Bunkers del Carmel oft den Ausblick über Barcelona.

Marta Pérez/Keystone

Aktuell bewegt mich die Frage, wie es weitergeht im Nahen Osten, da ich viele Freunde aus arabischen Ländern habe. Was in Israel, Syrien, im Libanon und Iran passiert, beschäftigt mich.

Wenn ich morgens aufwache, höre ich vor meinem Fenster Busse, Autos und Motorräder vorbeifahren.

Zum Frühstück esse ich ein Croissant, trinke dazu einen Kaffee.

Zum Studium fahre ich mit dem Bus oder – wenn ich zu spät dran bin – mit dem Taxi. Was selten passiert!

Mein Studientag dauert zwischen zweieinhalb und fünf Stunden täglich.

Am Feierabend gönne ich mir einen Spaziergang oder Schaufensterbummel.

Typisch spanisch an mir ist, dass ich spät esse: Zmittag gibts um 16 Uhr, Abendessen gegen 22 Uhr – und manchmal halte ich auch Siesta.

Touristen aus meiner Heimat zeige ich meinen Lieblingsplatz Bunkers del Carmel. Von dort sieht man über die ganze Stadt – leuchtet dazu der Himmel rosa, ist das einmalig schön.

Überschätzt werden hier Barceloneta Beach, der Strand direkt in Barcelona: zu viele Leute und zu schmutzig. 30 Minuten ausserhalb der Stadt gibts tollere Strände.

Am meisten stört mich an Barcelona die Unpünktlich-keit – egal, ob es um Termine geht oder den ÖV.

Von der Schweiz vermisse ich eben diese Pünktlichkeit: Ist ein Bus für 13.20 Uhr angeschrieben, kommt er Punkt 13.20 Uhr.

Die Schweiz kann von Spanien lernen, warmherziger zu sein. Das fängt schon an, wenn man hier in einen Laden kommt und total freundlich begrüsst wird.

Zurückkehren in die Schweiz würde ich im Moment nicht, da ich noch mehr von der Welt sehen möchte.

Mein Tipp an andere Auswanderer: Just go for it – mach es einfach! Und nicht alles bis ins kleinste Detail planen.

Die Fakten zur Person

Katarina Wälchli (20)

Beruf: Studentin.

Leben in Zahlen: Wohnt im Studentenwohnheim im Stadtteil Pedralbes, unweit der Heimstätte des FC Barcelona. Ein Kilo Brot kostet hier 2.50 Franken, der Coiffeurbesuch zwischen 50 und 60 Franken.

Die Tochter eines Schweizer Diplomaten lernt früh die Welt kennen: Geboren im ägyptischen Kairo, wächst sie in Indiens Millionenmetropolen Mumbai und Neu-Delhi, in Schanghai in China, Barcelona und Spiez BE auf. Nach der Matur, die sie in Indien ablegt, kehrt sie nach Barcelona zurück, wo sie seit Juli 2022 PR und Kommunikation studiert. Neben ihrer Muttersprache Englisch spricht sie Deutsch und Schweizerdeutsch, Französisch, Spanisch und Serbisch, da ihre Mutter aus Serbien stammt.

Von René Haenig vor 1 Stunde