Eine höchst emotionale Zeit geht für Yann Sommer zu Ende. Sensationssieg über Frankreich, bittere Penalty-Niederlage gegen Spanien und mitten während des Turniers die Geburt seiner zweiten Tochter. «Ja, es war wahnsinnig stressig», sagt der 32-Jährige nun in einem Interview in der SRF-Sendung «Gesichter und Geschichten». Mit seiner Frau Alina habe er im Vorfeld intensiv besprochen und überlegt, wie sie die Zwickmühle mit der Überschneidung am besten hinkriegen. «Sie hat einen tollen Job gemacht», blickt Sommer nun zurück, «ganz grosser Respekt an sie.»
Auch die zweijährige Mila braucht viel Aufmerksamkeit
Gefühlsmässig war der Goalie etwas zerrissen. «Nervlich war das nicht ganz einfach.» Als er zur Vorbereitung des Turniers reiste, wollte er einerseits bei der hochschwangeren Alina zuhause sein – auch im Wissen, dass da ja noch die zweijährige Mila rumflitzt, «die sehr intensiv ist und viel Aufmerksamkeit braucht». Anderseits freute er sich sehr aufs Turnier mit dieser tollen Mannschaft.
Für die Geburt des zweiten Töchterchen Nayla reiste Yann Sommer dann tatsächlich heim nach Deutschland, ein Spiel jedoch verpasste er nicht, es ging alles auf. Und so darf er nun «mit viel Stolz und Freude» auf eine sehr intensive EM zurückblicken, bei der er mit dem gehaltenen Penalty von Frankreichs Stürmerstar Mbappé gar zum Helden wurde. Kein Wunder, dass der Bundesliga-Profi ein bisschen Zeit braucht, um alles zu verdauen. Über den Hype und die Euphorie über die Nati freut er sich aber ganz besonders.
Ganz entspannt in Form bleiben
Ende Juli gehts bei Borussia Mönchengladbach wieder mit dem Teamtraining für die neue Saison los. Bis dahin ist das Programm klar: «Durchschnaufen, Kopf lüften, Zeit mit der Familie verbringen. Endlich meine Tochter kennenlernen», sagt er mit einem Strahlen. Vielleicht gehts noch ein paar Tage weg. Daneben gilt es natürlich, in Form zu bleiben – «aber ganz entspannt». Die paar ruhigeren Tage hat die Familie Sommer nach der «verrückten» Aufregung ganz sicher verdient.