Verdutzt schaut Tanya König (36) ihren Milchaufschäumer an, der ungewohnte Geräusche von sich gibt. Die Hafermilch läuft über. Das entstandene Chaos in der sonst picobello geputzten Küche lacht die Moderatorin entspannt weg. Den Kaffee ohne Milchschaum trägt sie in ihr Arbeitszimmer. Ihr persönliches Reich in der 200 Quadratmeter grossen Wohnung in Wald ZH. Mit Ehemann Arianit Buzhala (44) wohnt sie hier seit über zwei Jahren. Im Juli 2022 wird Tanya König offiziell Teil des Moderationsquartetts der SRF-Sendung «Gesichter & Geschichten». «Wir vier sind total unterschiedlich, wie eine Girl- oder Boygroup.» Sodass jeder Fan seinen Favoriten aussuchen kann. Für Tanya ist darum klar: «Ich muss nicht wie die anderen sein.»
Den eigenen Weg hart erarbeitet
Mit gerade mal 15 Jahren steht die Moderatorin erstmals beim damaligen Musiksender Viva-Swizz vor der Kamera. Ihr Werdegang ist klassisch journalistisch: «Meine Anfänge als Videojournalistin beim ‹Blick› waren kein Zuckerschlecken.» Mit Kamera, Stativ und Laptop alleine unterwegs, oft noch spätabends. «Ich habe mir meinen Weg hart erkämpft.» Einladungen als Gast an Events und auf rote Teppiche geniesse sie darum heute umso mehr.
«Die Idee, eigene Kinder zu haben, finde ich schön»
Wenn sie arbeitet, steht sie nicht nur in der Schweiz, sondern öfter auch im Ausland auf der Bühne. So moderierte sie kürzlich an der grössten Tech-Konferenz Europas in Lissabon. Tanya König spricht acht Sprachen – die letzte, Albanisch, lernt sie mit ihrem Mann Arianit, Schweizer mit kosovo-albanischen Wurzeln. «Ich bin nicht per se sprachinteressiert, sondern vor allem daran, mich mit Menschen verständigen zu können», sagt sie. Ari bestätigt: «Ausser ihr kenne ich keinen Menschen, den man einfach in eine Kultur werfen kann und der sofort Teil davon wird.»
Geboren in Australien, aufgewachsen mit einer chinesisch-portugiesischen Mutter und einem Schweizer Vater, spiegeln sich Akzente aller mit ihr verbundenen Kulturen in ihrer Wohnung wider: ein chinesisches Teetischchen, Gemälde einer portugiesischen Künstlerin, ein selbst geschnitztes Schaukelpferd ihres Schweizer Uropas.
Das Pferdchen steht in einem unbenutzten Raum. Die Frage drängt sich auf: ein künftiges Kinderzimmer? «Ich mache mir durchaus Gedanken über die Familienplanung», sagt König. «Die Idee, eigene Kinder zu haben, finde ich schön». Und Raum für ein bisschen mehr Chaos gibts bei König bestimmt.