«Sie liegt stundenlang auf dem Sofa, schaut Tiktok-Videos und lacht sich kaputt.» Das sagt nicht etwa Isabel Candongo (57) über ihre 25-jährige Tochter, sondern Yara Buol über ihre Mutter. Dabei ist die Mama der aktuellen TV-Bachelorette mittlerweile selbst ein Social-Media-Star. «Ihr Fanklub wird immer grösser», sagt Yara grinsend. «Viele verlangen nach einem eigenen Tiktok-Kanal von ihr.» Doch Isabel, die ein Take-away-Lokal führt, winkt ab: «Keine Zeit!»
Fast 35'000 Follower hat Yara auf der Plattform, wo sie sehr oft gemeinsame Clips mit Isabel veröffentlicht. Mal spielt das Duo ein witziges Spiel, mal versucht Yara, die Mama hinters Licht zu führen, mal gibts auch einfach Szenen aus dem Alltag der beiden, die in Cazis GR zusammenwohnen. «Unsere Beziehung entwickelt sich immer mehr von einem Mutter-Tochter-Verhältnis zu einer Freundschaft. Wir sind eher eine WG», sagt Yara. Auch wenn gewisse Muster immer noch recht klassisch sind. Isabel: «Yara kommt heim, und es herrscht Chaos, weil sie überall alles rumliegen lässt.» Bedienen lasse sie sich aber nicht, betont Yara: «Wir teilen uns die Hausarbeit.» Das Verhältnis zu ihrem Vater, der eine knappe halbe Stunde entfernt wohnt, beschreibt Yara ebenfalls als eng.
Mama brachte den Stein ins Rollen
Daran, dass die Bündnerin momentan jeweils montags um 20.15 Uhr auf dem TV-Sender 3 + Rosen verteilt und Herzen bricht, trägt ihre Mutter eine nicht unwesentliche «Mitschuld». «Mir geht es wirklich nicht ums Berühmtwerden oder so», sagt Yara Buol. «Ich suche ganz ehrlich den Mann fürs Leben und möchte mich verlieben.» Weil die Auswahl an passenden Männern in der Nachbarschaft nicht allzu gross ist, sie anderseits nicht so gern in den Ausgang gehe, habe sie eben irgendwann auf ihre Mama gehört: Die habe ihr schon länger vorgeschlagen, ihr Liebesglück doch am TV zu suchen. «Auch wenn die Quote der Paare aus der Sendung, die noch zusammen sind, dagegen spricht: Ich habe mir fest vorgenommen, dass es bei mir klappt», sagt Yara, die gerade eine Ausbildung zum energetischen Coach absolviert. Und so viel sei jetzt schon verraten: «Ich habe Schmetterlinge im Bauch.»
Was sich Yaras Mama wünscht
Wie er denn sein soll, ihr Traummann? «Lieb und respektvoll. Im besten Fall können wir voneinander lernen.» Mama Isabel hat konkretere Vorstellungen von ihrem künftigen Schwiegersohn: «Er muss kochen können, im Haushalt und im Garten helfen. Und er soll mich unbedingt Mama nennen. Schliesslich geht es hier um die Familie.»
Dass ihr Familie so wichtig ist, hat viel mit Isabels Lebensgeschichte zu tun. Als Kind floh sie aus ihrer Heimat Angola vor dem Krieg nach Portugal, einen Grossteil ihrer Familie liess sie zurück. Ihre Kindheit als einziges dunkelhäutiges Kind an der Schule war geprägt von Rassismus. Dass auch Yara die eine oder andere Erfahrung in dieser Richtung nicht erspart bleibt, ist für ihre Mutter schwer zu ertragen: «Es tut mir extrem weh, dass ich sie nicht davor schützen kann.» Sie höre ab und zu mal Sachen wie «Geh dahin zurück, wo du herkommst», meist auf Social Media, aber auch mal auf der Strasse, erzählt Yara. Sie nimmts gelassen. «Was soll ich da gross sagen? Ich bin Schweizerin und komme aus Cazis.»
Portugiesisch nur im Ernstfall
Beim «Bachelorette»-Dreh in Thailand waren ihre Herkunft oder ihre Hautfarbe kein Thema. Zumal Yara – deren grosse Leidenschaft das Puzzeln ist – findet, sie habe sehr viel mehr Schweizerisches an sich als Afrikanisches. Sie ist zwar zweisprachig aufgewachsen, aber mittlerweile spricht ihre Mutter nur noch, «wenns echt ernst wird», Portugiesisch mit ihr. Das ist selten der Fall. Und am Ende wünscht die Mama ihrer Tochter nur eines: «Dass du ganz, ganz glücklich wirst!»